Minden(mr/sm) William Somerset Maugham befand, es gibt Schlimmeres als den Tod, nämlich die entsetzliche Abkühlung des Gefühls, der Liebesfähigkeit.
Ein anderer Schriftsteller, Jules Renard, schrieb an seinem Geburtstag ins Tagebuch: Vierundvierzig ein Alter, in dem man die Hoffnung aufgeben muss, seine Jahre zu verdoppeln.
In ebendiesem Alter stürzte der Berufspilot Antoine de Saint Exupéry 1944 nahe der Île de Riou bei Marseille ab und blieb verschollen. Nur ein Jahr nachdem er seine 27 wunderbaren Fragmente über die Begegnung eines unglücklichen Fliegers mit einem Jungen, der von seinem Stern gefallen ist, geschrieben hatte.
Auf der Basis dieses Lieblingsgeschenkbuches sämtlicher bundesdeutscher Nachkriegsgenerationen beschreiben Roberto Ciulli und Maria Neumann die Begegnung eines Menschen mit seiner eigenen Kindheit im Angesicht des Todes und bewahrt so den Zuschauer mindestens einen Abend lang- vor dem größten Leid, das ihm nach Maugham widerfahren kann.
In einem phantastischen Clownstheater gelingt Roberto Ciulli und Maria Neumann eine Inszenierung über die schwersten Themen überhaupt – den Tod und das Alter.
Siebzig Minuten lang spielen Maria Neumann und Roberto Ciulli vor einem erstaunten Publikum gegen die eigene und die allgemein menschliche Einsamkeit mit dem Besten, was sie besitzen mit der Phantasie, die aus dem Nichts entsteht.
Sonntag, 13. November 2011 – 18.00 Uhr
Der kleine Prinz
von Antoine de Saint Exupéry
mit Maria Neumann und Roberto Ciulli
Produktion: Theater an der Ruhr