Minden(mr/sm). „Die Fertigstellung des neuen ZOB bringt die Innenstadtentwicklung entscheidend voran“, betonte Bürgermeister Michael Buhre am Freitag, 6. Januar, bei der Eröffnung des neuen Zentralen Omnibusbahnhofs zwischen Lindenstraße und Klausenwall. Vor den Augen zahlreicher Zuschauer durchfuhr er anschließend mit einem Bus ein Baustellenband und weihte das Gelände somit symbolisch ein. Fast neun Monate dauerten die Bauarbeiten am ZOB an. Neben geladenen Gästen kamen rund 150 Bürgerinnen und Bürger zum offiziellen Teil der Eröffnung, um das Ergebnis in Augenschein zu nehmen.
„Der neue ZOB gewährleistet Fahrgästen nicht nur den bequemen Ein-, Um- und Ausstieg, sondern auch einen angenehmen Aufenthalt“, zeigte sich Ludger Siemer, Mitglied des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der das Bauvorhaben mit Fördermitteln aus dem Programm „Kombinierter Verkehr“ unterstützte, zufrieden. Die Anlage zeichne sich durch eine übersichtliche, moderne Gestaltung, Behinderten- und Fahrradfreundlichkeit sowie durch ein helles Servicegebäude aus, hob auch Bürgermeister Buhre in seinem Grußwort hervor. Darüber hinaus habe die Baumaßnahme die Anbindung an die Fußgängerzone und die Geschäfte an der Lindenstraße sowie den Zugang zur Obermarktpassage verbessert.
„Der ZOB wurde natürlich in erster Linie für die Bürgerinnen und Bürger gestaltet“, betonte Buhre. „Deshalb wurden diese auch zur heutigen Eröffnung eingeladen.“ Viele Anliegergeschäfte, darunter die Volksbank Mindener Land, ein Hörgeräte-Akustiker und die Linden-Apotheke, hatten für die Eröffnung Aktionen vorbereitet. Schon um 10.30 Uhr wurde am Stand der Firma Lohmeyer die erste kostenlose Bratwurst über die Theke gereicht. Auch die Gutscheine über eine Waffel am Stiel von der Bäckerei Bertermann, eine kostenfreie Fahrt auf allen Stadtbuslinien sowie über Rabatte bei Kaufland und beim anliegenden TUI Reisecenter wurden gut angenommen.
Auf besonders großen Anklang stießen die kostenlosen Stadtrundfahrten um 14 und 16 Uhr, die von Gästeführern der Minden Marketing GmbH begleitet wurden. Die insgesamt 150 Plätze der vier von den ÖPNV-Betreibern eingesetzten Busse waren schon im Vorhinein ausgebucht. Besucherinnen und Besucher, die einen Platz ergatterten, führte die Rundfahrt am Hauptbahnhof und an Mindener Wahrzeichen wie dem Fort C, dem Wasserstraßenkreuz und dem Nordfriedhof entlang.
Nicht nur in die Eröffnungsfeierlichkeiten wurde die Öffentlichkeit miteinbezogen. Seit dem ersten Spatenstich am 13. April 2011 konnten Bürgerinnen und Bürger die Baufortschritte über eine eigens dafür eingerichtete Webcam nachvollziehen.
Die Realisierung des Bauplans erfolgte in drei Bau- und Finanzierungsschritten: In einem ersten Schritt wurden die Tiefbaumaßnahmen mit der Erstellung der Bussteige, der Mittelinsel und der Fahrbahndecke umgesetzt. Anschließend wurde das neue Servicegebäude errichtet. Nur der dritte Abschnitt, die Installation eines Wetterschutzes, steht noch aus. „Die Bedachung der Mittelinsel wird voraussichtlich im Frühjahr fertig sein“, so der Bürgermeister.
Ausdrücklich bedankte sich Buhre bei den ausführenden Betrieben und Planungsbüros sowie bei den Bauleitern der SBM: „Nur durch ihre gute Zusammenarbeit konnte der knapp kalkulierte finanzielle Rahmen eingehalten werden.“ Rund 2,5 Millionen Euro wurden investiert. 85 Prozent der Kosten sind aus dem Programm „Kombinierter Verkehr” über den NWL finanziert worden.
Am Folgetag der Eröffnung, Samstag, 7. Januar, wird der Busverkehr vom provisorischen ZOB am Dreiecksplatz auf den neuen ZOB an der Lindenstraße umgestellt. Der Schulbusverkehr startet zum Schulbeginn am Montag, 9. Januar, auf dem neuen ZOB. Hier stellen die Betreiber des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), BVO und MKB, auch Personal zur Verfügung, das Fragen zu Bussteigen und Abfahrtzeiten beantwortet.