Minden(mr). Im Frühjahr 2011 ist der Freien Waldorfschule Minden ein Schulacker von einem Bio-Bauern zur Verfügung gestellt worden. Der Acker liegt in der Feldmark und ist für die Schülerinnen und Schüler gefahrlos auf Wirtschaftswegen zu Fuß zu erreichen. Klassen der Unterstufe und Mittelstufe haben sich verpflichtet, den Acker nach den Kriterien des ökologischen Landbaus zu bestellen. Spritzmittel und Kunstdünger sind tabu.
„Nach dem ersten Frost durften wir endlich unseren Grünkohl ernten, nachdem die Rehe auf dem Feld schon reichlich davon gekostet hatten“, sagt Schulbegleiterin Regina Damke, die mit unterschiedlich vielen Kindern aus der 3. Klasse auf dem Acker tätig ist.
Neben Grünkohl ernten die Kinder Winterpostilein, Feldsalat, Porree und Spinat für die Mensa.
Feldsalat und Postilein sind Kaltkeimer. Regina Damke brauchte kein Gewächshaus zum Vorkeimen. Unter freiem Himmel gediehen die Sämereien in Vorziehkästen. Zum Pikieren hatten die Kinder die Pflänzchen vor vier Wochen von der Schule zum Acker gebracht.
Eine ökologisch ausgerichtete Ackerbau-Epoche ist im Lehrplan fest verankert. Die Schule besitzt neben dem Acker auch einen großen Schulgarten, in dem der Gartenbau-Unterricht als Lehrfach stattfindet.
Vom Bio-Acker direkt auf den Mensatisch
Die Mensa der Freien Waldorfschule ist bestrebt, konsequent einen ökologisch wertvollen Speiseplan anzubieten. Dazu gehört auch, dass der Fleischverzehr eingeschränkt wird. Es ist selbstverständlich, dass das Fleisch ausschließlich aus artgerechter Tierhaltung kommt und nicht aus der Massentierhaltung! Das Ziel ist es, den Speiseplan der Mensa mit noch mehr Produkten vom schuleigenem Bio Acker zu bereichern
Trotz der Kälte fühlen sich die Schülerinnen und Schüler auf dem Acker wohl. Die Tätigkeit an der frischen Luft ist gesund und das Wintergemüse auch.