Leserbrief zum Artikel- Minden: Wasserschäden an der Käthe-Kollwitz-Realschule vom 05.03.2012.
Am Dienstag sind wir von der Stadt und Schule zu einer Info Veranstaltung eingeladen worden. Seit Februar ist ein grösser Wasserschaden bekannt, es wurde uns mitgeteilt , das die neunten Klassen zum Praktikum weg sind. So hat man Raum und Zeit. Bekannt ist ja schon seit 2008 das wir Asbest in der Schule haben – aber dass dieser Schaden so ein Ausmaß angenommen hat – war uns nicht bekannt. Am Freitag kam mein Sohn aufgeregt nach Hause und zeigte mir Bilder von zugeklebten Türen und das die komplette zweite Etage nicht mehr genutzt werden darf. „Wie Fukushima“
Warum? Ja, so erfuhren wir dann von Herrn Gerald Schüler – das die Zwischendecke aufgeweicht ist und Asbest austritt.
Natürlich hätte das Gutachterbüro Wessling letzte Woche Asbestwerte unter den Grenzwerten gemessen. Jeder kann im Internet die „alten“ Werte nachlesen, da in der Schule alle drei Monate gemessen wird.
Für die Kindersicherheit wird gesorgt! Nur bei bestimmten Räumen und Werten stutzte ich – Filter nicht auswertbar.
Wie – wo ist die Kontrolle? – gerade dieser Raum war „Asbest hoch“ oder vom Okt 2011 – Klasse 103 im 1. Obergeschoss betrug der Wert 750 (bis 500 sind normal) – Würden Sie der Sache/Messung noch trauen?
Auch wenn ich „nur“ eine sich sorgende Mutter bin, die um die spätere Gesundheit des Sohnes Angst hat – möchte ich beruhigt werden und Lösungen hören.
„Die beste Entscheidung wäre die vierzehn Klassen in Container und die Verwaltung vor der Schule zu platzieren. Bis der Umzug 2014 in die – dann leere Hauptschule -Süd vorgenommen werden kann.“ – so der Vorschlag. Wir schluckten.
Nur die Container wären erst nach den Sommerferien lieferbar. Das saß – wir waren alle geschockt – noch so lange in der Angst um Asbest im alten Gebäude sitzen. Was ist, wenn der nächst Wasserschaden kommt – halten die Decken in der 1.Etage noch? Wasserflecken sind überall sichtbar vom „Schimmelgeruch“? nicht zu reden- werden die nächsten Klassen ausquartiert? – die 5.Klassen sind schon in der Grundschule am Wiehen.
Liebe Verantwortlichen, ist das nicht genug – um endlich die Schule zu schließen und endlich zu handeln!
Bitte denken Sie an die viele Schüler/innen die jeden morgen sechs Stunden in den Räumen sitzen und wie eine Schülerin mit Tränen in den Augen erzählte, dass sie ständig an die Decke schauen muss, ob sich nicht doch was löst und sie gefährdet ist, den Druck hat zu lernen. Das hat mich sehr bewegt, geschockt – was muss das Mädchen mit Ihren 15Jahren noch durch machen.
Allein diese psychische Angst und Bedrohung der Gesundheit später an Asbestose zu erkranken – ist genug. Oder? Was soll noch passieren?
Dann war noch meine Frage, dass eine Asbestkontamination am Arbeitsplatz muss der zuständigen Berufsgenossenschaft gemeldet werden. An wen melden wir diese an?
Viele Fragen und keine Beruhigung – wir haben Angst und uns wird eher noch gedroht. Wie von einen Herrn am Mikrofon-“ wenn die Schule aufgeteilt werde , würde es Probleme in der Schulqualität geben – so das manche vielleicht den wichtigen Q-Vermerk nicht schaffen würden.“
Da mein Sohn in der 10.Klasse und auch davon betroffen ist – fand ich es nicht als Beruhigung- sondern als Abschreckung. Eine von vielen besorgten Müttern.
Jutka Röhr
Nach den Bülten 6
32429 Minden