Minden: Faustischer Abend in der Kreuzkirche

Minden(mr/mm).  Am 13. September dieses Jahres findet in Minden an der Porta eine außergewöhnliche Premiere statt: Erstmalig ist die historische Kreuzkirche nahe der Wittekindsburg Ort einer Lesung. Der Autor Dr. C. A. Marx wird in diesem einmaligen historischen Ambiente aus dem 10. Jh. aus seinen Werken vorlesen.

Unter dem Motto „Geschichte neu erleben“ wird die Mindener Kreuzkirche an diesem Abend erstmals zur historischen Bühne, die als authentischer Ort eine besondere Aura für die Lesung bietet: „Wider die Mächte der Finsternis – ein faustischer Abend“ lautet denn auch das Motto dieser ungewöhnlichen Lesung in der Kreuzkirche, die wahrscheinlich Deutschlands ältestes Familiengrab ist. Keine andere Figur wurde in der Literatur so sehr mit Magie und Hexerei in Verbindung gebracht wie Faust. In seinem Roman „Das Pergament des Teufels“ ist Christoph Andreas Marx dieser historischen Gestalt auf der Spur und beschreibt anschaulich die Welt der Magie im 16. Jahrhundert. In der eindrucksvollen Kulisse der Kreuzkirche auf dem Wittekindsberg liest der Autor aus seinem spannenden Buch und spricht über Magie und Hexerei damals und heute.

Was Archäologen im Jahr 1996 als vorromanischen Kirchenbau nahe der Wittekindsburg freilegten, ist weit über die Grenzen von Ostwestfalen-Lippe von großer historischer und kunstgeschichtlicher Bedeutung. In ganz Europa ist nur noch in Trier ein ähnlich bedeutendes kirchliches Bodendenkmal erhalten. Der Fund auf dem Wittekindsberg ist also sowohl archäologisch als auch baugeschichtlich von besonderer Bedeutung. Die Fundament- und Mauerüberreste dieser um etwa 1000 nach Christi Geburt gebauten Kreuzkirche sind mit Lehmmörtel gebunden, so dass über dem Denkmal ein 450.000 Euro teurer Schutzbau errichtet werden musste.

Innerhalb der Grundmauern dieses so genannten Zentralbaues konnten auch mehrere Gräber freigelegt werden. So erkennt man gut die fünf Metallplatten, die symbolisch die Lage der in der Kreuzkirche gefundenen Gräber markieren. Genetische Untersuchungen ergaben, dass dort eine Frau mit ihren vier Kindern, die zwischen einem und sieben Jahre alt waren, die letzte Ruhe fand. Vermutlich ist hier eines der ältesten bekannten Familiengräber Deutschlands entdeckt worden.

Aus den wenigen bekannten historischen Quellen zur nahegelegenen Wittekindsburg lassen sich die Namen der Toten nicht ermitteln. Nach Ansicht der Wissenschaftler liegt es jedoch auf der Hand, in ihnen die Angehörigen einer herrschaftlichen Familie zu sehen. Denn andernfalls hätte man vor rund 1000 Jahren den hohen Aufwand des Baues an dieser bautechnisch komplizierten Stelle mit ihrem starken Gefälle kaum betrieben.

Besucher der Lesung können den Parkplatz an der Wittekindsburg nutzen und gelangen auf dem Weg an dem nördlich gelegenen Aussenwall (der historische Burgwall) zur Kreuzkirche.

Flyer und Eintrittskarten gibt es solange der Vorrat reicht ab dem 21. August für 6,- € bei der Minden Marketing GmbH, Domstraße 2, 32423 Minden, Tel.  0571/8290659, Fax: 0571/8290663. Infos unter www.minden-erleben.de

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