Minden (mr/kpb). Der in den vergangenen Wochen in Minden aktive Raubradler ist von der Polizei gefasst worden. Die Ermittler werfen einem polizeibekannten 20-Jährigen insgesamt fünf Überfälle auf ältere Frauen vor, denen er im Vorbeifahren die Handtaschen entriss. Am Montag klickten für den Gesuchte nach einer Verfolgung zu Fuß durch die Innenstadt die Handschellen.
Begonnen hatte die Serie am 25. August. Hier wurde eine 92-jährige Seniorin Opfer des mutmaßlichen Räubers, als sie am Vormittag mit ihrem Rollator auf der Dankerser Straße unterwegs war. Nur einen Tag später schlug der zu dieser Zeit noch Unbekannte erneut zu. Opfer diesmal eine 88-jährige Frau.
Einer 80-jährige Dame entriss der Mann im Vorbeifahren auf seinem Rad die Handtasche am 3. September an der Ecke Hellingstraße und Johannispassage. Nur vier Tage später schlug der Radfahrer innerhalb weniger Minuten gleich zweimal zu. Um kurz nach 12 Uhr wurde an der Goebenstraße eine 75-Jährige von ihm attackiert, allerdings gelang es ihm nicht die Tasche der Frau zu entreißen. Kurz danach fand er sein nunmehr letztes Opfer in der Weserstraße. Als die 79-Jährige gerade ihr Haus betreten wollte, näherte er sich ihr auf seinem Rad unbemerkt und griff zu. Dabei stürzte die Frau zu Boden und verletzte sich schwer. Sie musste im Anschluss mehrere Tage im Klinikum verbringen.
Zwischenzeitlich hatte die Polizei vor allem mit Zivilkräften versucht dem Raubradler auf die Spur zu kommen. Nach einem Hinweis geriet der jetzt Festgenommene ins Visier der Ermittler. Eine Hausdurchsuchung brachte letzte Gewissheit. Die Beamten fanden in den Räumlichkeiten die Handtasche der 88-jährigen Rentnerin, die er am 26. August überfallen hatte. Da sich der 20-Jährige jedoch versteckt hielt, wurde er nach oben auf die Fahndungsliste gesetzt.
Am Montag bemerkten Fahnder den Mann gegen 17 Uhr in der Innenstadt. Als er festgenommen werden sollte, rannte er zu Fuß über den Grimpenwall. Er lief in die Bäckerstraße und versuchte sich zunächst in einer Nische an der Unterführung zum Parkplatz Schlagde zu verstecken. Als die Beamten ihn dort entdeckten setzte er seine Flucht fort. Schließlich suchte er sein Heil zwischen zwei Automaten in einer Spielothek an der Hellingstraße. Doch auch dieses Versteck nützte ihm nichts.
Bei seiner Vernehmung gab er lediglich den Überfall auf die 88-Jährige zu. Alle anderen Taten wies er weit von sich und beteuerte seine Unschuld. Der 20-Jährige ist der Polizei bereits einschlägig bekannt.
Eigentlich hätte er noch bis Anfang 2013 eine Haftstrafe wegen verschiedeneer Eigentumsdelikte verbüßen müssen. Anfang August kehrte er nach einen Hafturlaub jedoch nicht in die Justizvollzugsanstalt zurück. Seit Montag sitzt er nun wieder hinter Schloss und Riegel.