Minden: „Gedenken an die Toten der Kriege“

Minden(mr/sm). Auch in Minden wird am diesjährigen Volkstrauertag, Sonntag, den 18. November, der Opfer der Kriege und Gewaltherrschaft gedacht. Zentraler Ort der Erinnerung ist wie in den vergangenen Jahren der Nordfriedhof. Hier ruhen im Bereich der Kriegsgräberstätte 566 Opfer beider Weltkriege – 264 zivile Bürgerinnen und Bürger sowie 302 Soldaten.

Die zentrale Feierstunde der Stadt Minden und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. beginnt am 18. November um 11.45 Uhr in der Friedhofskapelle des Nordfriedhofs, Marienstraße. Mitwirken werden Christof Neumann an der Orgel, der Männerchor Meißen von 1897 unter der Leitung von Reinhard Neumann, Schülerinnen und Schüler der Freiherr-von-Vincke-Realschule Minden sowie Marleen Wedemeier vom Blasorchester „Bückeburger Jäger“ mit einem Trompeten-Solo.

Die Hauptrede hält in diesem Jahr Pfarrer Christoph Ruffer von der St. Martini-Kirchengemeinde. Bürgermeister Michael Buhre wird die Ehrung der Toten sprechen. Im Anschluss findet die Kranzniederlegung am Hochkreuz statt.

Weitere Gedenkfeiern werden in den nachstehend genannten Stadtbezirken durchgeführt:

Die Gedenkfeier in Bölhorst und Dützen beginnt um 10 Uhr mit einem Friedensgottesdienst in der St. Jakobus-Kirche in Häverstädt. Die anschließende Gedenkfeier mit Kranzniederlegung findet laut Ortsvorsteher Wolfgang Ochsenfarth um 11.15 Uhr auf dem alten Friedhof Bölhorst statt. Die Gedenkstunde mit Kranzniederlegung in Dützen erfolgt um 11.30 Uhr am Denkmal an der Dützer Dorfstraße. Ortsvorsteher Heinz Brauer lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.

Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder aller ortsansässigen Vereine in Dankersen treffen sich um 13.45 Uhr auf dem Hof Deerberg, so die Ortsvorsteherin Renate Schermer. Die Feier beginnt um 14 Uhr am Ehrenmal auf dem Friedhof.

Thomas Jozefiak, Ortsvorsteher in Haddenhausen, teilt mit, dass die Feierstunde mit anschließender Kranzniederlegung um 11 Uhr auf dem Friedhof stattfindet.

Für Häverstädt weist Ortsvorsteher Heinz-Günther Kelle darauf hin, dass alle Vereine mit Abordnungen sowie Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu eingeladen sind, um 10 Uhr an dem Gottesdienst in der St. Jakobus-Kirche teilzunehmen. Die Feierstunde beginnt um 11.45 Uhr in der Friedhofskapelle.

In Hahlen findet die Gedenkfeier um 14 Uhr in der Friedhofskapelle statt. Die Gedenkfeier wird musikalisch vom Gemischten Chor Hahlen und vom Posaunenchor Hahlen-Hartum untermalt. Die Gedenkrede wird Pfarrer Andreas Wilmsmeier halten. Im Anschluss erfolgt die Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Friedhof. Dieses teilt der Ortsvorsteher Heinz-Günter Brandt mit.

In diesem Jahr findet ein gemeinsamer Gottesdienst Kutenhausen/Todtenhausen um 10 Uhr in der Christuskirche statt. In Kutenhausen beginnt die Gedenkstunde zum Volkstrauertag um 11.15 Uhr vor dem Ehrenmal auf dem Kutenhauser Friedhof. Um 15 Uhr erfolgt die Kranzniederlegung in Todtenhausen an der Schule.

André Hücker, Ortsvorsteher des Stadtbezirks Leteln/Aminghausen, gibt bekannt, dass es wie in den vergangenen Jahren zwei Gedenkfeiern geben wird.

In Leteln treffen sich die Vereine an der Friedhofskapelle, wo um 14 Uhr die Feier stattfinden wird. Mitwirken werden Pastorin Esther C. Riffelmann (Ansprache) und der Feuerwehrmusikzug Wietersheim/Leteln sowie der gemischte Chor Leteln.

In Aminghausen findet die Gedenkfeier um 11.30 Uhr in der Friedhofskapelle statt. Die Gedenkrede hält Ursula Krah.

In Meißen beginnt die Gedenkfeier um 10 Uhr in der Friedhofskapelle mit einem Gottesdienst. Ortsvorsteher Günter Gäbler wird um 11 Uhr die Gedenkrede halten. Im Anschluss daran erfolgt die Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Der Volkstrauertag in Minderheide beginnt um 10.30 Uhr mit einem Friedensgottesdienst in der St. Lukas-Kirche Minderheide mit Pfarrerin Iris Rummeling-Becht. Nach dem Gottesdienst findet die Kranzniederlegung am Denkmal an der Friedhofskapelle statt. Der Posaunenchor der St. Marien-Kirchengemeinde gestaltet die Gedenkstunde mit.

 Die Gedenkfeier in Päpinghausen beginnt um 11.15 Uhr am Ehrenmal am Dorfgemeinschaftshaus, so Ortsvorsteher Klaus-Dieter Rommelmann.

 Laut Ortsvorsteher Bernd Müller findet der Gottesdienst in Rodenbeck um 10 Uhr in der St. Thomas-Kirche statt. Gegen 11 Uhr erfolgt die Kranzniederlegung am Gedenkstein an der Kirche.

Heidrun Kruse, Ortsvorsteherin in Stemmer, teilt mit, dass der Gottesdienst im „Krummenhof“ um 9 Uhr beginnt. Im Anschluss erfolgt die Kranzniederlegung am Denkmal.

 

Geschichte des Volkstrauertages

Der Volkstrauertag hat eine mehr als 85-jährige Geschichte. Im Jahr 1919 wurde der Gedenktag auf Vorschlag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Erinnerungen an die Gefallenen und Toten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe hielt eine im In- und Ausland vielbeachtete Rede. Motiv für die Einrichtung des Volkstrauertages war, Verbundenheit mit den Hinterbliebenen zu zeigen und gleichzeitig für Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern zu werben. Dieses steht auch heute noch im Vordergrund der Gedenkfeiern. Weit mehr als 150 Kriege und Konflikte hat es seit 1945 auf der Welt gegeben.

Nachdem der Volkstrauertag von 1934 bis 1945 in „Heldengedenktag“ umbenannt worden war, erhielt er 1950 mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wieder seinen ursprünglichen Namen und Rahmen. Die zentrale Feier fand ab 1950 im Deutschen Bundestag in Bonn statt. Seit 1952 wird der Volkstrauertag im November – zwei Sonntage vor dem 1. Advent – begangen. Auch in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR fanden regelmäßig Gedenkstunden für die Opfer des Faschismus statt.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands findet die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag wieder in Berlin statt – zunächst in der Philharmonie, dann im Reichtagsgebäude, als dieses umgebaut wurde, im Berliner Dom und schließlich seit 1999 wieder im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. Schirmherr ist der jeweils amtierende Bundestagspräsident.

Wesentliche Aufgabe des Volkstrauertages ist es, Ausdruck der Trauer, des Gedenkens und des Nachdenkens zu sein. Vom Volkstrauertag soll, so der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, ein Denkanstoß für das ganze Volk und für jeden Einzelnen ausgehen. Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wissenschaft und Kultur unterstreichen mit ihren Gedenkreden die Bedeutung des Auftrages und die Arbeit des Volksbundes.

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