Kreis Minden-Lübbecke (mr/kpb). Offenbar kursieren derzeit wieder einmal im Kreis Minden-Lübbecke unseriöse Schreiben eines angeblichen spanischen Rechtsanwalts. Zwei ältere Menschen aus Lübbecke und Espelkamp hatten einen solchen Brief erhalten und sich daraufhin bei der Polizei in Lübbecke gemeldet.
Bei den Beamten sind diese Schreiben hinlänglich bekannt. Sie befinden sich bereits seit Anfang des Jahres im Umlauf, entweder per Post oder per E-Mail versandt.
In diesem Schreiben teilt der vermeintliche in Madrid ansässige Rechtsanwalt A. mit, dass er den Nachlass eines 2008 verstorbenen deutschen Ingenieurs, der mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei, verwalte. Dabei geht es um eine Summe von 10,5 Millionen US-Dollar.
Doch bisher konnte der Jurist nach eigenem Bekunden keine Erben für das Geld ausfindig machen. Da nun eine Frist auslaufe und die Adressaten der Briefe den gleichen Namen wie der Verstorbene hätten, könnten diese sich mit seiner Hilfe als Verwandter und somit als Erbberechtigter ausgeben. Entsprechende Dokumente würde er vorbereiten. Im Gegenzug für diesen Handel würde er ein Teil des Geldes beanspruchen.
Zur Kontaktaufnahme enthält das Schreiben eine Telefon- und Fax-Nummer sowie eine E-Mail Anschrift. Doch davon rät die Polizei dringend ab.
Nach Angaben der Betrugsexperten der Polizei sollen Neugierige, die durch das in Aussicht stehende Geld angelockt sind, Opfer der Masche werden. Nach einer Kontaktaufnahme wird ihnen durch angebliche Gebühren und Kosten, damit es zur Auszahlung kommen kann, Geld aus der Tasche gezogen.
Das Schreiben selbst sei nicht strafbar, so die Beamten. Es gehe nur um den Anbahnungsversuch zu möglichen Opfern. Daher ist eine Anzeigenerstattung nicht erforderlich.
Ähnliche Briefe und Mails mit etwas anderen Legenden, mit denen später Kosten und Gebühren gefordert werden, tauchen immer wieder auf. Daher empfiehlt die Polizei: Werfen Sie solche Briefe umgehend in den Müll beziehungsweise löschen sie sofort die E-Mail von ihrem Computer.