Minden/Bückeburg (mr/kpb) – Eine Serie von Raubüberfällen und Auto- sowie Wohnungseinbrüche in Minden und Bückeburg hat die Polizei aufgeklärt. Verantwortlich für die Taten ist eine 10-köpfige Gruppe Jugendlicher im Alter von 15 bis 21 Jahren. In unterschiedlichster Zusammensetzung überfielen sie zwischen November 2012 und März diesen Jahres eine Tankstelle, eine Apotheke und ein Friseurgeschäft in Minden. Eine Bäckerei raubten sie sogar vor Schulbeginn aus. Alle Verdächtigen, darunter auch eine 21-Jährige, haben mittlerweile Geständnisse abgelegt.
Einer der Haupttäter, ein 17-Jähriger, war freiwillig zur Polizei gekommen und trug so zur Aufklärungen der Serie bei. Aber auch eine DNA-Spur überführte ihn. In der langen Liste der Straftaten stehen weiterhin rund 25 Autoaufbrüche, welche vor allem der 17-Jährige in Begleitung eines ein Jahr jüngeren Freundes in Minden und Bückeburg verübte.
So geht auch der Überfall auf eine Tankstelle an der Friedrich-Wilhelm-Straße am 29. November auf das Konto von drei 15, 17 und 18 Jahre alten Jugendlichen. Sie bedrohten den 72-jährigen Pächter mit einem Messer und forderten das Geld aus der Kasse. Nur zwei Wochen später überfielen ein 15- und ein 18-Jähriger aus dieser Gruppe einen Friseursalon in der Hannastraße. Auch hier setzten sie ein Messer ein und bedrohten die Angestellte.
Mitte Januar dann der nächste Raubzug. Diesmal hatte sich ein Trio die Apotheke an der Hahler Straße als Ziel ausgesucht. Allerdings scheiterten sie an dem Widerstand des Inhabers. Ende Februar hatten es ein 16 und 18 Jahre altes Duo auf eine Bäckerei an der Bachstraße abgesehen. Die beiden hielten um kurz vor sieben Uhr am Morgen einer Verkäuferin eine Schusswaffe vor und griffen in die Kasse. Anschließend gingen sie nach Hause, zogen sich um und machten sich auf den Weg zum Unterricht.
Mitte Februar trafen sich vier der Jugendlichen am Mindener Bahnhof, um nach Bückeburg zu fahren. Dort wollten sie Gleichaltrige mit einem Messer bedrohen und ihnen die Wertsachen abnehmen. Dazu kam es aber nicht, stattdessen brachen sie sechs Autos auf. Die Polizei konnte sie dabei zwar festnehmen, musste das Quartett später aber wieder in die Obhut der Eltern übergeben. Aber auch andere Jugendliche „zogen“ sie in den Monaten ab und erbeuteten dabei Handys und Zigaretten. Zwei Wohnungseinbrüche in Porta Westfalica und Minden gehörten ebenfalls zu ihren Aktivitäten.
Bei fast allen Taten konnten sie zum Teil nur geringe Mengen Bargeld oder andere Wertsachen mit gehen lassen. Entwendete Gegenstände verkauften sie, um sich von dem Geld Marihuana zu beschaffen.
Die Ermittler stellten bei mehreren Durchsuchungen fünf Messer sowie unterschiedlichste bei den Beutezügen getragene Kleidungsstücke sicher. Da sich alle Beteiligten, sie waren alle samt bereits polizeibekannt, geständig zeigten, befinden sie sich in Absprache mit der Staatsanwaltschaft nicht in Haft.