Minden-Meißen (mr/kpb). Aus bislang ungeklärter Ursache kam es in der Nacht zum heutigen Freitag (23:41 Uhr) zu einem Brand auf dem Gelände von Europal einer Herstellungsfirma für Einwegpaletten, Kisten und Aufsetzrahmen in Minden Meißen an der Rintelner Straße.
Das Feuer griff rasch auf die Fertigungshalle und auf drei auf dem Firmengelände geparkte Lkw (darunter zwei komplette Sattelzüge) über. In der Halle explodierten nach ersten Ermittlungen 3 bis 4 Propangasflaschen.
Die Feuerwehr ist mit rund 200 Einsatzkräften, darunter auch Löschkanonen von der Flughafenfeuerwehr der benachbarten Jägerkaserne in Bückeburg, vor Ort und hat den Brand mittlerweile unter Kontrolle; die Löscharbeiten dauern allerdings noch an.
Das Firmengebäude sowie ein hölzerner Anbau wurden ein Raub der Flammen. Die exakte Schadenshöhe kann noch nicht genau beziffert werden, wird nach ersten Schätzungen aber im Millionen Euro Bereich liegen.
Die Feuerwehr führt derzeit Schadstoffmessungen durch.
Bei dem Einsatz wurden drei Feuerwehrleute verletzt, davon erlitten zwei eine sogenannte Rauchgasvergiftung. Die drei Verletzten kamen ins JWK.
Ein direkt an das Firmengelände grenzendes Wohnhaus musste vorsichtshalber evakuiert werden. Die Bewohner kamen bei Nachbarn unter. Dank ständiger Kühlung duch die Feuerwehr konnte das Haus vor den Flammen bewahrt bleiben. Durch die immense Hitzeentwicklung entstand allerdings an der zum Brandort gelegenen Hausseite leichter Gebäudeschaden.
Die Bundesstraßen 65 und 482 sowie die Landstraße 534 mussten gesperrt werden. Der Verkehr wird derzeit noch weiträumig abgeleitet.
Für die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen wurden die heimischen Einsatzkräfte mit Kollegen aus den benachbarten NRW-Behörden Herford, Lippe und Bielefeld sowie aus dem niedersächsischen Bückeburg unterstützt. Insgesamt waren rund 30 Polizistinnen und Polizisten am Einsatz beteiligt.
Als besonders schwierig erwies sich anfangs die Beschaffung von ausreichendem Löschwasser. Es wurde mit Schlauchleitungen aus dem Gevattersee gepumpt. Die Flughafen-Löschfahrzeuge können ihren 11.000 Liter fassenden Inhalt innerhalb von 3 Minuten versprühen.