Minden(mr/sm). Die nach einer Untersuchung festgestellten Schäden im Mischwasserkanal unter dem Schwichowwall werden derzeit repariert. Das teilte Andreas Höppner vom Kanalnetzbetrieb der Städtischen Betriebe Minden (SBM) jetzt mit. Die Straße musste Mitte Juli voll gesperrt werden, weil Hohlraumbildungen befürchtet wurden, die zu einem Einbruch hätten führen können. Für die Dauer der Arbeiten – bis voraussichtlich Ende September – muss der Schwichowwall noch gesperrt bleiben.
Die Untersuchungen und Reparaturarbeiten verzögerten sich, weil nach einer Bodensondierung festgestellt wurde, dass sich unter der Straßendecke ein offenbar mit Schutt verfüllter Bombenkrater aus dem Zweiten Weltkrieg befindet. Das gab den Anlass, die Bezirksregierung Arnsberg einzuschalten, die zunächst Luftbilder der Alliierten nach Bombenangriffen in Minden auswertete und vergangene Woche auch noch einmal vor Ort den betroffenen Abschnitt auf Bombenreste untersuchte. „Auch hier gab es kein ganz eindeutiges Ergebnis“, so Höppner.
Die mit der Bodenuntersuchung beauftragte Firma sah sich nicht in der Lage, die Sicherheitsauflagen für eine unterirdische Sondierung in einem solchen Fall zu erfüllen, so dass am gestrigen Montag (26. August) damit begonnen wurde, eine Baugrube zu erstellen. „Hier ist nun der Boden bis auf eine Tiefe von 3,50 Metern vorsichtig ausgehoben worden, so dass die Bodenuntersuchungen starten konnten“, berichtet Andreas Höppner.
Gleichzeitig hat ein Fachunternehmen damit begonnen, das auf einem Abschnitt von 30 Metern schadhafte Kanalrohr „von innen nach außen“ zu sanieren. Dafür musste als erstes das Abwasser übergeleitet werden, was aufwendig, aber unproblematisch war. Dennoch strömten weiterhin ca. 70 Kubikmeter Wasser pro Stunde – aus der benachbarten Bastau über die Bodenschichten in den Kanal. „Das erschwert die Arbeiten erheblich “, so Höppner.
Als nächster Schritt wird ein 2-komponentiges Polyurethanharz (ein Kunststoff) durch Injektionslanzen von innen unter Druck nach außen injiziert, um das eindringende Wasser zu stoppen, die Hohlräume zu füllen und somit den Boden zu stabilisieren. „Ist dies gelungen, kann mit der Innensanierung des 120 mal 180 Zentimeter großen Mauerwerkkanals begonnen werden“, so Höppner. Hierzu werden Risse und Löcher mineralisch verschlossen und eine neue Sohle aus Keramik eingebaut. Zum Schluss wird der gesamte Kanal einer TV-Inspektion durch die Städtischen Betriebe Minden unterzogen.
Mit einer Fertigstellung der Arbeiten wird bis Ende September gerechnet – sofern das Wetter mitspielt. Da es sich hier um einen Mischwasserkanal handelt, müssen die Arbeiten bei Regen eingestellt werden.
Mit einer Fertigstellung der Arbeiten wird bis Ende September gerechnet – sofern das Wetter mitspielt. Da es sich hier um einen Mischwasserkanal handelt, müssen die Arbeiten bei Regen eingestellt werden.
Bis Abschluss der Arbeiten bleibt die Vollsperrung noch bestehen. Eine Umleitung über Portastraße, Kreisverkehr (Birne), Ringstraße, Rodenbecker Straße und Königswall ist beschildert. Radfahrer und Fußgänger können weiterhin den Schwichowwall nutzen.