Minden(mr/kpb). Ein erst 17-Jähriger hat am Dienstagabend mit einem Messer bewaffnet eine an der Ringstraße gelegene Tankstelle überfallen. Doch statt des erhofften Geldes, musste sich der Jugendliche mit ein paar Flaschen Schnaps begnügen. Doch weit kam er mit seiner Beute nicht. Polizisten nahmen ihn noch am Abend fest. Nach einer Nacht im Polizeigewahrsam legte der 17-Jährige ein Geständnis ab und führte die Ermittler zu der auf seiner Flucht weggeworfenen Tatwaffe. Seine als Maskierung dienende Sturmhaube hatten die Einsatzkräfte schon am Abend in einem Vorgarten an der Bismarckstraße entdeckt.
Gegen 19.32 Uhr ging der Notruf aus der in Höhe der Lessingstraße ansässigen Tankstelle bei der Einsatzleitstelle der Polizei ein. Alarmiert hatte die Beamten der zum Tatzeitpunkt alleinanwesende 75-jährige Angestellte. Er blieb unverletzt und berichtete den Polizisten später, dass er gerade mit dem Einräumen von Waren beschäftigt gewesen sei, als der Täter den Verkaufsraum betrat und ihn sofort mit einem Messer bedroht habe. Dabei habe der Räuber mehrfach gerufen: „Mach die Kasse auf“. Doch der 75-Jährige dachte gar nicht daran, sondern griff stattdessen zum Telefon und wählte den Polizeinotruf 110. Daraufhin habe der Unbekannte aus einem Verkaufsregal mehrere Flaschen Alkohol an sich genommen und sei zu Fuß in Richtung Hahler Straße geflüchtet.
Eine unmittelbar danach eingeleitete Fahndung der Polizei brachte kurze Zeit später bereits erste Erkenntnisse. Im Bereich der Nettelbeckstraße fielen den Einsatzkräften zwei Personen auf, wobei einer von ihnen der Beschreibung des Gesuchten ähnelte. Als das Duo kontrolliert werden sollte, rannten die davon. Während einer von beiden, ein 18-Jähriger, festgehalten werden konnte, flüchtet die andere Person in die Annabergstraße, sprang dort über eine kleine Mauer und lief durch die Gärten weiter davon. Zwar verlor sich dessen Spur zunächst, doch weiteren Ermittlungen führten die Beamten schließlich zur Anschrift des 17-Jährigen, wo er letztlich festgenommen wurde. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 18-Jährige nicht mit dem Überfall in Verbindung stand.
Da keine Haftgründe gegen den geständigen Jugendlichen vorlagen, musste dieser am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt werden.