Deutsche Post AG: Unbefristeter Streik in allen NRW-Briefverteilzentren

Düsseldorf/Kreis-Minden-Lübbecke(mr/kpb): Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post AG hat die Gewerkschaft ver.di  ab dem 08.06.2015 mit Beginn der Spätschicht zwischen 16 und 18 Uhr in allen 14 Briefverteilzentren der Deutschen Post AG in Nordrhein-Westfalen zu unbefristeten Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

An dem Streik sollen 1.500 Beschäftigte teilnehmen. In den kommenden Tagen will ver.di nach und nach auch Beschäftigte aus der Brief- und Paketzustellung zum unbefristeten Arbeitskampf aufrufen. Durch die Maßnahmen bleiben viele Millionen Briefe, Geschäftspost, Drucksachen, Info-Post, Werbesendungen, Zeitungen und Zeitschriften liegen. Da der Streik unbefristet ist, wird es zu einem Millionen-Stau bei der Post AG kommen, erklärte die Gewerkschaft.

„Dieser Streik dauert so lange, bis es ein Tarifergebnis gibt“, sagte der NRW-Fachbereichsleiter Postdienste bei ver.di, Uwe Speckenwirth. Die Gewerkschaft sei ungeachtet des Vertragsbruchs durch den Postkonzern „bis an die Schmerzgrenze gegangen, um der Post ein Angebot zur Befriedung des Konfliktes zu machen“. Es gehe um den „Erhalt des zuverlässigen, flächendeckenden Zustellnetzes, das es nur bei der Post AG gibt“. Wer sol-che „Angebote zur Güte ignoriert, der ignoriert die Interessen seiner Beschäftigten und die des gesamten Konzerns“, so Speckenwirth.

In der Tarifauseinandersetzung geht es um die Arbeits- und Einkommensbedingungen der rund 140.000 Tarifkräfte der Deutschen Post AG. Das ver.di-Angebot sah unter anderem eine Rückführung der von der Deutschen Post AG für die Zustellung gegründeten 49 Regionalgesellschaften (DHL Delivery GmbHs) in den Haustarifvertrag der Deutschen Post AG vor, eine Verlängerung der Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe, den Verzicht der Beschäftigten auf eine lineare Einkommenserhöhung in diesem Jahr und eine strukturelle Veränderung der bestehenden Entgelttabelle für alle neu eingestellten Beschäftigten, wonach diese künftig nicht mehr nach zwei, sondern erst nach drei Jahren in die jeweils nächsthöhere Erfahrungsstufe aufsteigen würden.

Die Deutsche Post AG hatte dieses Angebot nicht angenommen. Für diesen Fall hatte die zuständige ver.di-Konzerntarifkommission das Scheitern der Verhandlungen erklärt.

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