MInden(mr/sm). Die Bezirksregierung Detmold hat ein weiteres Amtshilfeersuchen an Minden gestellt: Die Stadt soll 150 weitere Flüchtlinge in einer Notunterkunft aufnehmen. Das hat Regierungspräsidentin Marianne Thomas-Stahl am gestrigen Donnerstag Bürgermeister Michael Buhre telefonisch mitgeteilt. Die 150 zusätzlichen Asylsuchenden – momentan sind 141 in der Sporthalle Minden-Süd in Häverstädt untergebracht – sollen nach bisherigen Informationen am kommenden Mittwoch oder Donnerstag in Minden eintreffen.
„Das ist eine erneute Herausforderung und eine Gemeinschaftsaufgabe für alle“, fasst Buhre zusammen.
Der Bürgermeister hat am gestrigen Nachmittag den Verwaltungsvorstand, zuständige Bereichsleitungen und Mitarbeiter/innen sowie einen Vertreter der Johanniter Unfallhilfe Bad Oeynhausen (JUH) zu einem Arbeitsgespräch gebeten. Auch am heutigen Freitagvormittag kam die Runde erneut zusammen. Danach sollen die 150 zusätzlichen Flüchtlinge ebenfalls in Häverstädt betreut und verpflegt werden. Die Unterbringung kann nach einer aktuellen Prüfung der Bauordnung und der Feuerwehr nicht im Schulgebäude erfolgen. Das Erdgeschoss wird von den Johannitern und vom Sicherheitsdienst sowie für die Kleiderausgabe genutzt. Darüber hinaus gibt es hier Verwaltungs-, Sanitäts-, Ruhe- und Aufenthaltsräume in dem Anfang 2015 freigezogenen Schulgebäude. Diese werden auch weiter benötigt.
„Im Obergeschoss, in dem die früheren Klassenräume der Käthe-Kollwitz-Realschule liegen, gab es Schadstoffproblematiken mit verwendetem Asbest als Baustoff“, so Buhre. Dieses und brandschutztechnische Probleme in der Nutzung als Schlafraum – und nicht als Klassenzimmer – hätten zu dem Ergebnis geführt, dass die Schule nicht zur Unterbringung von 150 Flüchtlingen geeignet ist, berichtet Bürgermeister Buhre. Die Stadt prüfe nun ob die Unterbringung in einem großen Zelt auf der Flächen des früheren Schulhofs erfolgen kann. Ein Ergebnis gebe es voraussichtlich erst am Montagnachmittag.
Die Betreuung der dann künftig rund 300 Flüchtlinge übernimmt weiter die JUH Bad Oeynhausen mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräften. Für die Verpflegung sorgt seit rund zehn Tagen der Wittekindshof. Für die Ausgabe und Einnahme der Mahlzeiten wurde Ende Juli ein Zelt aufgestellt, das auch als Aufenthaltsmöglichkeit genutzt wird.
Was derzeit nicht nur in Minden ein Problem ist: Betten sind rar. Weder Feldbetten noch Doppelstockbetten sind von heute auf morgen zu bekommen. „Die Lager sind aufgrund der aktuellen Lage in Deutschland nahezu leer geräumt“, berichtetet der Erste Beigeordnete Peter Kienzle. Die Stadt Minden sei aber zuversichtlich, dass bis Mitte kommender Woche Betten beschafft werden können, so Bürgermeister Michael Buhre.
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen wird auch weiter verantwortlich von der Stadt Minden organisiert und von jungen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen in Kooperation mit dem FMC (Freizeitmitarbeiterclub) mit Hilfe der Spielmobile gewährleistet. „Montag bis Freitag gibt es für die derzeit rund 50 Mädchen und Jungen am Schülerweg zwei bis drei Stunden am Nachmittag Spiel und Spaß“ so Daniela Thoring, Koordinatorin im Bereich Jugendarbeit/Jugendschutz. Diese Betreuung wird unter anderem aus dem Spendenkonto finanziert.
Geldspenden können auf das Konto der Stadt Minden unter dem Stichwort „Spende für die Flüchtlingshilfe in Minden“ überwiesen werden. Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt. Dafür ist es jedoch wichtig, dass die Adresse im Verwendungszweck mitgenannt werden. Alternativ können sich die Bürger/innen, die gespendet haben und eine Quittung wünschen, auch an Heike Richter, Telefon 89-348 wenden. Die Kontoverbindung lautet: Sparkasse Minden-Lübbecke, BLZ 490 501 01, Kontonummer 80 000 011, BIC: WELADED1MIN, IBAN: DE 12490501010080000011.