Minden(mr/y). Die Mindener Initiative (MI) warnt die Stadtverwaltung vor unnötiger Hektik bei den Vorbereitungen für die Scharn-Bebauung mit der sogenannten „kleinen Lösung“, bei der nur zwei bis drei Geschäftshäuser vorgesehen sind.
„Wird dieses Vorhaben realisiert, dann wird der Rathaus-Innenhof zum Hinterhof in bester Innenstadtlage“, kritisiert die stellvertretende Fraktionssprecherin der Unabhängigen Wählervereinigung MI, Edith von Wrisberg. Die Planungen, die die Investoren Maßmann und Matrix mündlich vorgestellt hätten, stießen auf Widerstand der Miteigentümer am neuen Rathaus und Besitzer der Nachbargrundstücke, die ihre Läden für diese Lösung nicht verkauften.
Hinzu komme, dass die präsentierte Lösung scheitern könne, weil bei einer etwaigen Realisierung des kleinen Einkaufscenters die Fläche im Rathausinnenhof über der Tiefgarage schwere Baukräne ab 2,5 Tonnen nicht trage. „Außerdem ist das, was die Investorenvertreter am 27. August vorgestellt haben, nicht besser als die gescheiterten Pläne der Düsseldorfer ITG“, so die Ratsfrau.
Für die zweite September-Hälfte habe sich ein weiterer Investor angekündigt, der eine große Lösung für das Ratsquartier am Scharn präsentieren wolle, betont Edith von Wrisberg. „Dieses Gespräch beim Bürgermeister sollten wir auf jeden Fall abwarten, bevor noch in diesem Monat Pflöcke für ein kleines Einkaufszentrum von der Verwaltung eingeschlagen werden.“
Denn gerade auch bei einer großen Umsetzung eines Centers wären die Miteigentümer von Gebäudeflächen im sogenannten Deilmann-Bau bereit, mitzuziehen, verweist die Mindener Initiative auf Gespräche mit den Eigentümern. „Ohnehin bringt uns nur eine große Lösung am Scharn in Minden weiter. Da sollten wir alle Chancen nutzen.“
Zudem werde im Oktober eine neue Verwaltungsspitze tätig und nicht zuletzt ein neuer Bau-Beigeordneter, erinnert Edith von Wrisberg. „Warum also nach dem großen Zeitverlust mit der misslungenen kleinen Lösung nicht noch wenige Wochen warten und etwas wirklich attraktives für Minden planen, das von allen Rathausnachbarn mitgetragen wird.“ Vor allem aber sollten die neuen Führungskräfte in der Verwaltung mit einbezogen werden.