Minden(mr). Wie sieht der Handel der Zukunft aus? Wer gewinnt? Der Onlinehandel oder der traditionelle Einzelhandel in der Mindener Fußgängerzone. Wie kann man die Stadt zukunftsfähig gestalten und für den Handel attraktiv halten? Über die richtige Lösung wird seit Jahren diskutiert.
Über vier Jahre sollte die Lösung ein 25000qm großes ECE-Einkaufcenter im Wesertor sein. Doch auch viele überdimensionierte Einkaufcentern ziehen keine Kundenströme mehr und haben in vielen Städten zudem den traditionellen Einkaufslagen in der Fußgängerzone ebenfalls Kunden abgezogen.
Ein großer Wettbewerber für Innenstadteinzelhandel ist, neben den großen Handelsflächen auf der grünen Wiese, der Online-Handel. Nach und Nach finden können dort immer mehr Artikel online bestellt werden. Auch immer mehr Artikel, bei denen man das nicht für möglich gehalten hätte. So müssen auch heute Parfümerien, Optiker und bald schon Lebensmittelmärkte mit der großen Auswahl aus dem Internet konkurrieren. Dabei überbieten sich auch die Onlinehändler in Services für den Kunden. So erweitert beispielsweise der Parfum-Shop Parfumdreams die Rückgabemöglichkeit von Produkten auf von 30 Tagen auf 100 Tage.
Beim Kauf vor Ort haben Kunden kein Rückgaberecht. Allerding nehmen Händler die Ware innerhalb von 14 Tage nach Kauf zurück, obwohl sie hierzu nicht verpflichtet sind.Auf diese Veränderung im Handel muss auch Minden reagieren. So würde kurz vor Weihnachten eine Teilbaugenehmigung zu Reaktivierung des Hertie-Hauses, als Geschäftshaus übergeben und der Haupt- und Finanzausschuss beschloss noch vor Weihnachten den Bau einen Geschäftshauses am Scharn.
Auch die Einzelhändler der inhabergeführten Geschäfte in der Obermarktstraße erproben Konzepte, um Kunden für den Einzelhandel vor Ort zu begeistern. So werden dort seit langem „Kunst im Leerstand“ präsentiert und der Fokus auf den Erlebniseinkauf gelegt. Außerdem möchte man, die Schwächen der Großfläche und des Onlinehandels, zum eigenen Vorteil machen und mit einer guten Beratung punkten. Große Hoffnung setzen die Händler am Mindener „Obermarkt“ in die Reaktivierung der „Obermarktpassage“, damit wieder mehr Menschen den Weg in die Geschäfte der oberen Altstadt finden.