Semesterstart in NRW: Wohnungsnot in Universitätsstädten

NRW/Minden(mr/y). An den Universitäten in Nordrhein-Westfalen haben mit dem Start des Wintersemesters 2016/2017 im Oktober wieder die Vorlesungen begonnen. Da sich Abiturienten für einen Großteil der Studiengänge nur zum Wintersemester bewerben können, ist die Anzahl der Erstsemester wieder höher denn je. Mit dem Beginn des Studiums geht für viele auch ein Umzug einher. In den Universitätsstädten sind die Mieten allerdings nach wie vor hoch – in Ballungszentren mit wenig Budget eine Wohnung zu finden, gestaltet sich daher oft schwierig.

Schon seit Jahren wollen immer mehr junge Menschen studieren – im letzten Jahr gab es in NRW sogar so viele Erstsemester wie nie. Gleichzeitig steigen gerade in den beliebten Innenstadtvierteln die Mieten – trotz Mietpreisbremse.

Mietpreisbremse zeigt bislang kaum Wirkung

Der Wohnungsmarkt in den Großstädten ist stark umkämpft: Laut NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) werden Studenten auch in den nächsten Jahren Probleme haben, eine preiswerte Wohnung zu finden. Vor allem das Leben in begehrten Universitätsstädten können sich angesichts des Mietspiegels nur die wenigsten von ihnen leisten. Eine der Ursachen dafür ist nicht nur die hohe Anzahl an Interessenten, sondern auch die mangelnde Wirkung der Mietpreisbremse, die im letzten Jahr eingeführt wurde. Während die Mietpreise in Köln stagnieren, haben die Vermieter in Düsseldorf, Bielefeld und Münster die Preise im Vergleich zum Vorjahr sogar erhöht.

Wirksame Mittel gegen die Tricks von Vermietern

Studenten, die zum ersten Mal eine Wohnung suchen und zudem noch unter Zeitdruck stehen, weil das Semester anfängt, laufen oft Gefahr, voreilige Entscheidungen zu treffen. Weil die Interessenten in der Regel schon unzählige Besichtigungen hinter sich haben, schauen sie in den Ballungszentren, wo bezahlbarer Wohnraum ein knappes Gut ist, meist nicht mehr so genau hin. Hier gilt es jedoch vorsichtig zu bleiben. Denn einige Vermieter versuchen schon bei der ersten Besichtigung mit diversen Tricks Mängel wie Schimmel im Bad, undichte Fenster oder defekte Heizkörper zu vertuschen. Haben sie ihr vermeintliches Schnäppchen erfolgreich an den Mann oder die Frau gebracht, versuchen sie bei notwendigen Reparaturen oder undurchsichtigen Nebenkostenabrechnungen den Mieter zur Verantwortung zu ziehen. Vorbeugen lässt sich dieser Abzocke vor Abschluss des Mietvertrags mit einer Mitgliedschaft im Mieterschutzbund und der fotografischen Dokumentation der Mängel beim Einzug. Hat der Student diese Maßnahmen versäumt und der Vermieter beharrt auf seinen unrechtmäßigen Forderungen, bleibt die Möglichkeit, mit der Hilfe von Experten rechtliche Schritte einzuleiten.


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