Köln/Moskau – Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat bestätigt, dass Russland dem ARD-Hörfunkkorrespondenten Frank Aischmann sowie einem weiteren Mitarbeiter die Akkreditierung entzogen hat. Dies bedeutet, dass sie ihre journalistische Tätigkeit in Russland einstellen müssen.
Der WDR, der innerhalb der ARD für die Berichterstattung aus Russland zuständig ist, kritisiert diesen Schritt scharf. Jörg Schönenborn, WDR-Programmdirektor und ab Januar ARD-Auslandskoordinator, sprach von einem „drastischen Schritt“, der die Berichterstattungsmöglichkeiten aus Moskau erneut einschränke.
Besonders der Weggang von Frank Aischmann ist ein großer Verlust für die ARD-Berichterstattung, da er seit vielen Jahren als Korrespondent in Moskau tätig war und sich einen Namen als profunder Kenner der russischen Verhältnisse gemacht hat.
Die russische Regierung begründete die Entscheidung mit den Worten, es handele sich um eine „spiegelbildliche Antwort“ auf die Nichtverlängerung der Visa zweier russischer Journalisten in Deutschland. Das Auswärtige Amt in Berlin wies diese Darstellung zurück.
Die ARD-Studioleiterin in Moskau, Ina Ruck, sowie der WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni betonten die Bedeutung der Berichterstattung aus Russland, um die Perspektiven der Menschen vor Ort in die ARD-Programme einzubringen. Der WDR prüft nun, wie die Arbeit am Standort Moskau unter den neuen Bedingungen fortgeführt werden kann.