Minden(mr/sm). Die Städtischen Betriebe investieren weiter in die Kläranlage, um Energieverbräuche und Betriebskosten zu senken und die Gebühren dadurch stabil zu halten. Unter anderem wurde in den vergangenen Jahren ein Blockheizkraftwerk und eine neue Schlammeindickungsanlage gebaut. Jüngste Investition ist eine moderne Schlammentwässerungsanlage, die sich momentan noch im Einfahrbetrieb befindet.
„Im Rahmen der Gesamtmaßnahme ,Optimierung der Schlammbehandlung‘ wurde als erster Schritt in den Jahren 2009 und 2010 die maschinelle Überschussschlammeindickung errichtet“, berichtet der Leiter des Klärwerkbetriebes, Christian Gahre, bei einem Ortstermin. Nach der Inbetriebnahme und einer ausreichenden Betriebszeit dieser Anlage, um Veränderungen der Faulschlammmenge und dessen Feststoffgehalt abschätzen zu können, wird nun die Schlammentwässerung erneuert. „Die seit 1980 laufenden Kammerfilterpressen waren am Ende ihrer Nutzungsdauer und mussten dringend ersetzt werden“, erläutert Gahre.
Nach der Ausschreibung der erforderlichen Leistungen im April 2010 wurde im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsberechnung das Verfahren der Horizontalfilterpresse ausgewählt und beauftragt. Die Kosten betragen – inklusive Bauarbeiten, maschinentechnische Ausrüstung sowie Elektro-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik – rund 3,5 Millionen Euro.
Mit der Ausführung wurde im August 2011 begonnen. Nach der Errichtung des neuen Schlamm Verladungsplatzes wurden im November 2011 die alten Kammerfilterpressen stillgelegt und demontiert. Die Aufrechterhaltung des Entwässerungsbetriebes konnte durch eine mobile Entwässerungsanlagen sichergestellt werden. Die neue Schlammentwässerungsanlage wurde im Mai 2012 in den Betrieb genommen und hat seither die Aufgabe der Schlammentwässerung wieder voll übernommen.
Zurzeit werden im Einfahrbetrieb die Anlageneinstellungen optimiert, damit die Anlage zukünftig wirtschaftlich betrieben werden kann.
„Bei der Projektdurchführung wurde der vorgesehene Terminplan exakt eingehalten“, so Gahre. Die abschließenden Kosten stehen noch nicht genau fest, die ursprünglichen Auftragssummen werden aber voraussichtlich nicht überschritten.
„Insgesamt ergeben die durchgeführten Arbeiten ein Paket von Optimierungsmaßnahmen, mit dem konsequenten Ziel die Energie- und Entsorgungskosten und die damit verbundenen CO2-Emissionen in die Umwelt zu reduzieren“, fasst der Leiter der Städtischen Betriebe Minden (SBM) Gerald Schüler zusammen. Die Zielsetzung der SBM, die Abwassergebühren stabil zu halten und somit den Gebührenzahler entsprechend zu entlasten, werde durch die Umsetzung der genannten zukunftsorientierten Maßnahmen deutlich unterstützt.
Als nächste Maßnahmen stehen die Erneuerungen der Belüftungsaggregate der biologischen Becken sowie die Inspektion, gegebenenfalls auch die Sanierung, der Faulbehälter an. Einer der Behälter muss dafür komplett leer sein. Damit dieses überhaupt umgesetzt werden kann, musste zunächst die gesamte Schlammbehandlung optimiert werden.