Minden(mr/sm). Einstimmig hat am Mittwoch, 15. August, der Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr den Entwurf zur Neugestaltung der Fußgängerzone beschlossen. Danach sollen die Bäckerstraße und der Scharn mit einem einheitlichen Pflaster, neuer Beleuchtung – Stelen und Pendelleuchten –, neuen Bänken und Spielgeräten sowie ausreichend Fahrradständern an den jeweiligen Eingängen ausgestattet werden. Die künftige Fußgängerzone soll barrierefrei ausgebaut werden. Die Straßenbauarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2013 im Abschnitt zwischen Klausenwall und Poststraße beginnen.
Ausgeklammert wurde allerdings die Entscheidung über die Erhaltung beziehungsweise Ersatzpflanzung der Platanen auf dem Scharn. Hier hat es im Ausschuss eine kontroverse Diskussion gegeben. Diese endete damit, dass zusätzlich beschlossen wurde, ein Fachgutachten in Auftrag zu geben sowie eine Nutzen- und Kostenrechnung aufzustellen. Die 24 Platanen auf dem Scharn sind 40 bis 50 Jahre alt und wurden 1982 im Zuge der damaligen Neugestaltung gepflanzt. Die jetzigen Planungen sehen nach einer Beurteilung durch einen Fachmann der Städtischen Betriebe Minden (SBM) vor, dass die jetzigen Bäume durch neue Platanen ersetzt werden.
Der Zustand der Bäume auf dem Scharn sei „ausreichend“, berichtete Jürgen Meyer vom Bereich Grünanlagen der SBM dem Ausschuss. Ein stärkerer Eingriff – wie die anstehenden Bauarbeiten – könnte die Bäume aber schädigen. Die Platanen seien seinerzeit in rund zwei Kubikmeter Erde gepflanzt und regelmäßig beschnitten worden. Im Laufe der vergangenen 30 Jahre haben sich jedoch Wurzeln über den Mittelbereich hinaus stark ausgebreitet, so Meyer.
Für die anstehenden Kanalbauarbeiten und die Neuverlegung aller Versorgungsleitungen müssten vermutlich größere Teile der flachen Wurzeln, die die Versorgung des Baumes mit Wasser sicherstellen, gekappt werden. Ein Problem stelle insgesamt auch die Verlegung von Versorgungsleitungen im Mittelbereich der Straße dar. Diese sei notwendig, weil Stromkabel für die künftigen Leuchten gelegt werden müssten, ergänzte Gerald Schüler, Leiter der Städtischen Betriebe.
Bereits in der Sitzung vom 1. August hat der Ausschuss eine Entscheidung für das künftige Pflaster gefällt. Elf Probe-Pflasterflächen lagen zwei Wochen öffentlich am Scharn aus. In einer Bürgerbefragung hatte sich eine Mehrheit für das Pflaster Nr. 6 in der Farbe „changierend Granit-Beige“ ausgesprochen. Dieser Entscheidung war der Ausschuss gefolgt.
Das mit der Neugestaltung beauftragte Planungsbüro Pesch & Partner wird seine weiteren Planungen hinsichtlich der Pflasterung konkretisieren. Eine Entwässerungsrinne sowie ein taktiles Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen sind noch in die Pflasterung zu integrieren, informierte Diplom-Ingenieur Gerold Kalkowski von Pesch & Partner die Ausschussmitglieder. Es ist angedacht, hier auch eine Probepflasterung zur Ansicht für die Ausschussmitglieder und den Beirat für Behindertenfragen auszulegen.