Minden(mr/jw)Neue Ideen, Techniken und Verfahrensweisen – Die konnten 21 Studenten aus dem belgischen Gent erleben und kennenlernen. Sie besuchten im Rahmen des internationalen Partnerschaftsprojektes der Fachhochschule Bielefeld in Kooperation mit der Akademie für Gesundheitsberufe Minden das Johannes Wesling Klinikum in Minden. „Modern“ und „High-Tech“ – das waren die Stichworte, die die jungen Studenten aus Gent am International Day häufig murmelten.
Sichtlich begeistert waren die jungen Frauen und Männer während des Rundgangs durch die vielen Stationen des Johannes Wesling Klinikums und der Akademie für Gesundheitsberufe. Begrüßt und geführt wurden sie dabei vom Direktor der Akademie, Oliver Neuhaus und dem Stellvertretenden Pflegedirektor des Johannes Wesling Klinikums, Bernd Mühlenbruch.
Lange Gänge, Treppen, jede Station und jedes Zimmer – das Gebäude des JWK wirkte auf die 20 und 21-jährigen Pflege-Studenten, die sich im letzten Semester des Bachelorstudienganges Krankenpflege befinden, sehr hell und freundlich und vor allem hochmodern. „Das Gebäude und die einzelnen Krankenhausabteilungen sind sehr weitläufig und mit modernsten medizinischen Geräten ausgestattet“, betont Studentin Sanne van der Maas, „die Patientenzimmer sind ungewöhnlich groß und sehr komfortabel“, lobt sie. Die junge Frau staunte über die großräumige Kinderklinik des JWK und gleichfalls über die liebevolle Einrichtung der Stationen im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI).
Kluges System innerhalb der Notfallaufnahme
„Allesamt waren die Studenten, die uns im Rahmen der Kooperation zwischen der Akademie und der Fachhochschule Bielefeld besucht haben, fasziniert über die strukturierten Ablaufprozesse in unserem Klinikum“, wirft Oliver Neuhaus ein.
Besonders beeindruckt waren die Belgier von den Abläufen in der Notaufnahme. „Denn hier arbeiten unsere Fachkräfte mit einem speziellen Notfallaufnahmesystem, der sogenannten Manchester Triage“, so Neuhaus weiter. „Bereits bei der Einlieferung eines Patienten in die Notaufnahme können wir mithilfe dieses Systems recht frühzeitig die Entscheidung treffen, welche Notfälle Priorität haben“, sagt er.
„Hier, in der Notfaufnahme, verläuft alles streng nach einem geordneten System“, erzählt die Studentin Sanne van der Maas begeistert. „Da funktioniert auch die Ausbildung des pflegerischen Nachwuchses auf höchstem Niveau.“
Deutsche Ausbildung hat hohen Qualitätswert
Die lobenden Worte der Studentin greift der Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe auf: „Die deutsche Ausbildung hat ein sehr hohes Niveau und ist sehr strukturiert, auch im internationalen Vergleich. Von den Belgiern können wir umgekehrt genauso viel lernen. Es ist ein enormer Erfahrungsaustausch für beide Länder.“ An der Akademie für Gesundheitsberufe wird der duale Bachelorstudiengang in der Gesundheits- und Krankenpflege seit 2011 in Kooperation mit der FH Bielefeld angeboten. „Die Akademie steht für eine wissenschaftlich orientierte und praxisnahe Ausbildung. Um dieses Ziel zu erreichen ist der Internationale Dialog mit den belgischen Studenten besonders wichtig“, so Oliver Neuhaus weiter. „Dieser Internationale Austausch ist ein Gewinn für beide Seiten“, bestätigt auch der Pflegedirektor des JWK, Bernd Mühlenbruch. „Eine hohe Qualität der Patientenversorgung und gut ausgebildete Nachwuchskräfte sind wichtig, denn nur mit ihnen lässt sich die Zukunft gestalten.“
Immer mehr Männer ergreifen den Beruf des Krankenpflegers
„Viele Abläufe am Universitätsklinikum in Gent ähneln den Abläufen am Johannes Wesling Klinikum in Minden„, erzählt die 22-jährige Studentin Sanne weiter. Unterschiedlich sei die Besetzung von Frauen und Männern in dem Beruf des Krankenpflegers. „Hier in Deutschland und speziell hier in Minden üben allem Anschein nach mehr männliche Krankenpfleger diesen Beruf aus“, konnte Sanne beobachten. In Belgien seien es viel weniger männliche als weibliche Pflegekräfte.
Ein Grund dafür: „Der Beruf der Krankenschwester ist in Belgien ein klarer Frauenberuf“, sagt Sanne. Aber eine Veränderung werde auch in Belgien sichtbar: „Immer mehr und mehr männliche Studenten wollen auch in Belgien mittlerweile Krankenpflege studieren“, erzählt die 22-Jährige.
Wie wichtig ein Studium in diesem Bereich ist, betonte Bernd Mühlenbruch: „Eine Akademisierung auf dem Gebiet der Kranken- und Gesundheitspflege ist unerlässlich. Sowohl die drei-jährige Ausbildung aber auch das vierjährige Bachelorstudium bieten Chancen. Viele andere Länder sind bereits auf diesem Weg. Diesen Weg gehen wir in Minden nun auch.“