Kreis-Minden-Lübbecke(mr/y). Nie waren die Perspektiven für beruflich Qualifizierte in Minden-Lübbecke besser als heute. „Die Jugendarbeitslosigkeit bleibt auf konstant niedrigem Niveau“, bilanzierte Frauke Schwietert, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Herford, die zurückliegenden Monate. Der heimische Bundestagsabgeordnete Steffen Kampeter traf sich mit Agenturchefin Schwietert zum diesjährigen Hintergrundgespräch. Von besonderem Interesse waren Ausbildungsmarkt und Arbeitsmarktlage für Jugendliche und junge Erwachsene im Mühlenkreis.
„Es ist für mich immer eine doppelte Freude, wenn sich die bundesweit guten Zahlen ebenso auch in meiner Heimatregion widerspiegeln“, betonte Kampeter. Gemeinsam müsse nun alles daran gesetzt werden, dass sich diese positive Entwicklung weiter verfestige. Auch deshalb ist der Bundespolitiker der enge Dialog und Meinungsaustausch vor Ort von hoher Bedeutung. „Mir ist wichtig, dass Probleme auf den Tisch kommen – und das möglichst frühzeitig.“ Ganz so könnte sich das Jahr 2013 in Sachen Nachwuchs- und Fachkräftesicherung für den Mühlenkreis zukünftig als verschenktes Jahr erweisen. Denn, obwohl mit dem doppelten Abiturjahrgang die Zahl der Ausbildungssuchenden überproportional anstieg, hätten die heimischen Betriebe weniger freie Stellen bei den Arbeitsagentur gemeldet, berichtete Schwietert. „Das war insgesamt ein Minus von über drei Prozent“, unterstrich Teamleiter Placke, „und damit sind wir erstmals in Minden und Lübbecke auch wieder unter die 2.000 Marke gerutscht“.
„Wir haben Top-Ausbildungsbetriebe in der Region, aber nicht alle haben das Potenzial des doppelten Abiturjahrgangs genutzt und damit eine große Chance vertan, dem Fachkräfteproblem wirksam und frühzeitig entgegenzuwirken“, hielt Kampeter fest. Erste Anzeichen sind im Mühlenkreis ennen, bekräftigte Schwietert: Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist bereits heute größer als das Angebot. „Ausgebildete Jugendliche können wir also relativ schnell wieder vermitteln“, so Schwietert. Dem gegenüber bereite ihr die Situation von Jugendlichen ohne oder nur mit geringen Qualifikationen größte Sorge. Diese suchen Arbeit im Helferbereich, Stellen aber würden überwiegend für Fachkräfte ausgeschrieben. Weit über die Hälfte aller Arbeitslosen unter 25 Jahren haben keine Berufsabschluss, sind schwer zu vermitteln und auch nach einer Integration immer wieder von Arbeitslosigkeit bedroht.
„Mangelnde Qualifikationen ist das Grundproblem“, erläuterte Schwietert, „und auch ein Hauptargument von Ausbildungsbetrieben, die ihre Plätze nicht erneut besetzen“. Der Bundespolitiker Kampeter sieht hier akuten Handlungsbedarf: „Unsere Gemeinschaftsaufgabe für 2014 ist die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit durch bessere Angebote zur Qualifikation auf der einen und Steigerung der Ausbildungswilligkeit auf der anderen Seite. So müssten Projekte, die den Übergang von Schule und Beruf erleichtern, Mentoringprogramme oder Praktikumsbörsen weiter intensiviert werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die erfolgreiche Einführung des neues Übergangssystems „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Kreis Minden-Lübbecke, ergänzte Schwietert. All dies waren Anregungen, die Kampeter