Bildung für nachhaltige Entwicklung: Workshop in Minden
Minden. Die Stadt Minden wurde im vergangenen Jahr erneut als „Modellkommune der Weltdekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Um die gemeinsame Arbeit in Minden voranzutreiben und weiterzuentwickeln, fand jetzt im „Bildungswerk und Forum“ in der Oberen Altstadt ein Workshop mit etwa 50 Akteurinnen und Akteuren aus Bildungseinrichtungen und sozialen Initiativen im Kreis Minden-Lübbecke statt.
Der Workshop stellt den Auftakt für das Projekt „QuaSi BNE“ (Qualitätssicherung in der regionalen Bildung für nachhaltige Entwicklung) dar. Im Rahmen des Projekts soll ein Aktionsplan entwickelt werden, um die Qualität der Bildungsarbeit in Minden zu sichern und das bereits bestehende Netzwerk auszubauen.
„QuaSi BNE“ wird von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des „Institut Futur“ an der Freien Universität Berlin begleitet. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Als Zukunftsforscher wissen wir, dass Megatrends wie demografischer Wandel, Klimawandel und die zunehmende Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage besonders Kommunen und Regionen vor große Herausforderungen stellen“, erklärt der Leiter des Projektes, Prof. Dr. Gerhard de Haan. „Um den Herausforderungen einer Welt von morgen zu begegnen, müssen Bürger für die Gestaltung einer nachhaltigen Regionalentwicklung „fit gemacht“ werden.“
Im Workshop wurden daher diskutiert, welche Ziele in den kommenden Jahren erreicht werden sollen und welche Vorraussetzungen geschaffen werden müssen, damit sich die Bürgerinnen und Bürger für ihre Kommune engagieren können. „Voraussetzung für die praktische Umsetzung neuer Entwicklungsperspektiven sind Strukturen vor Ort, die ein gemeinsames „Voneinander-Lernen“ sowie inhaltliche und konzeptionelle Unterstützung anbieten“, so de Haan. Das Projekt „QuaSi BNE“ unterstütze daher die Netzwerkbildung in den fünf „Weltdekade“-Modellkommunen und biete den involvierten Akteuren ein Qualifizierungs- und Beratungsangebot.
Im Rahmen des Workshops wurde zudem die Auszeichnung der Stadt Minden als „Modellkommune der UN-Dekade“ in Form eines Banners an Bürgermeister Michael Buhre übergeben. „Ich freue mich vor allem über die Anerkennung für die vielen ehrenamtlich Engagierten, die mit ihrer Arbeit diese Auszeichnung ermöglicht haben“, so Buhre.
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Die Akteure der nachhaltigen Bildungsarbeit sind in Minden vor allem in der Oberen Altstadt ansässig. Von dort aus organisieren Nicht-Regierungsorganisationen, Kirchen und andere Bildungsträger regelmäßig Veranstaltungen. Zudem sind dort fünf Projekte ansässig, die bereits als „Offizielles Projekt der Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005-2014“ ausgezeichnet wurden: Die Internationalen Projekttage der deutschen UNESCO-Projektschulen, das Kunst- und Bauprojekt „Eine-Welt-Dorf“ auf dem Schulhof der Eine-Welt-Schule, das Netzwerk „BOA – Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Oberen Altstadt“, die FernUni mit ihrem interdisziplinären Studium Umweltwissenschaften „Infernum“ und die NRW-Schulkampagne „Agenda 21 in der Schule“, an dem sich neben der Eine-Welt-Schule, die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, das Ratsgymnasium und das Leo-Sympher-Berufskolleg beteiligen.
Nachhaltige Bildungsarbeit findet sich aber auch in anderen Ortsteilen der Stadt und im Kreis Minden-Lübbecke: So gibt es seit einigen Jahren in Mindener Kirchen Politische Nachtgebete, in denen die Lebenssituation von Randgruppen im Mittelpunkt stehen. Zudem wurden in Bärenkämpen Arbeitsgruppen zu den Themenbereichen „Jugendarbeit“, „Sicherheit für ältere Menschen“ und „Gründung eines Interkulturellen Gartens“ gebildet. Auch in Rodenbeck gibt es einige Initiativen wie die interkulturelle Frauengruppe, die sich für eine bessere Lebensqualität in dem Stadtviertel engagieren.