Minden(mr/sm). Am Donnerstag, 8. Januar, findet um 17 Uhr im Mindener Museum die erste öffentliche Führung im neuen Jahr statt. Der ca. 45minütige Rundgang mit Museumsleiter Philipp Koch führt durch die aktuelle Sonderausstellung „Shopping – eine Zeitreise“ und beleuchtet die Geschichte des Shoppens und Einkaufens in Minden. Waren werden schon seit der Steinzeit auch über weite Strecken getauscht.
Die verkehrsgünstige Lage am Weserübergang und die Kreuzung von Fernstraßen förderte den Warenaustausch in Minden. Im März 977 übertrug Kaiser Otto II. dem Mindener Bischof Milo mit dem Markt-, Münz- und Zollrecht bedeutende königliche Privilegien. Sie sorgten für einen Entwicklungsschub von Stadt und Handel.
Der Bischof durfte nun einen Wochenmarkt mit Gegenständen des täglichen Bedarfs abhalten, eigene Münzen prägen und Zoll einziehen. Der Marktbetrieb zog weiteren Handel und Gewerbe an. Im Jahr 1528 erteilte Bischof Franz der Stadt das Privileg zur Abhaltung von zwei Jahrmärkten. Sie sollten 8 Tage dauern und „der Förderung des Handels und Wohlstandes“ dienen. Hier wurden „Kramwaren“ und Vieh gehandelt.
Die Messen dienten dem Fernhandel und wurden von Kaufleuten aus ganz Europa besucht. Hatte früher der Handel auf den Dielen der Häuser stattgefunden, wurden spätestens seit dem 18. Jh. sog. Krambuden eingerichtet, die als abgetrennte Verkaufsstellen in den Häusern fungierten. Mit dem Wachstum von Einzelhandel, Gewerbe und der aufkommenden Industrialisierung seit den 1840er Jahren nahmen Geschäftslokale und Produktionsstätten in Erdgeschossen und Hinterhäusern stark zu. Großflächige Nutzungen und moderne Geschäftsbauten, wie das Lokal der Drogerie Grätz, entstanden erst im letzten Drittel des 19. Jh., als das industrielle Wachstum die Nachfrage im Einzel- und Großhandel beschleunigte. Für Erwachsene beträgt der Eintritt 5,- € inkl. Führungsgebühr.