Stadt Minden sucht Wohnungen für Flüchtinge

Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge steigt rasant an

Minden(mr/sm). Der weiter stark steigende Zustrom von Flüchtlingen macht auch nicht vor Minden halt. Auch die Stadt ist verpflichtet, die vom Land zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen. Allein in den vergangenen drei Wochen waren dieses rund 130 – das war insgesamt die Zahl aus dem Jahr 2014. „Familien sollen nach wie vor in Wohnungen untergebracht werden. Und die sind derzeit knapp geworden“, so Erster Beigeordneter Peter Kienzle. Die vorausschauend angemieteten 24 Wohnungen in einem weiteren Mehrfamilienhaus können ab 1. November beziehungsweise ab 1. Dezember belegt werden. Aber auch diese Kapazitäten werden nicht ausreichen.

Die Stadt Minden verfolge den Grundsatz, der sich an die Empfehlungen des Flüchtlingsrates NRW anlehnt, Asylbewerber/innen möglichst nur in Wohnungen unterzubringen, fasst Kienzle zusammen. „Wir haben bereits im Jahr 2013, als sich abzeichnete, dass die vorhandenen Wohnungen und die Gemeinschaftsunterkunft nicht für die Unterbringung aller Flüchtlinge nicht ausreichen werden, vorausschauend Maßnahmen ergriffen“, so Kienzle. Es wurde auch in 2014 und in 2015 eine größere Anzahl von Wohnungen angemietet. Doch aus diesem „Vorrat“ kann – vor dem Hintergrund, dass auch weiter eine größere Zahl von Flüchtlinge untergebracht werden muss, die Minden in den kommenden Monaten zugewiesen werden – nun nicht mehr geschöpft werden.

Aus diesem Anlass richtet die Stadt Minden erneut einen Aufruf an alle Eigentümer von Wohnungen. Jeder, der eine freie Wohnung oder auch ein Haus mit mehreren Einheiten frei habe, könne sich an Andreas Brand, Telefon 89-630, E-Mail: a.brand@minden.de, oder Michael Lax (ab 2. November wieder im Dienst), Telefon 89-789, E-Mail: m.lax@minden.de, wenden. „Für die Vermieter gibt es kein Risiko ausbleibender Zahlungen von Miete und Nebenkosten, wenn die Stadt Minden die Wohnungen anmietet“, so Achim Hermening, Bereichsleiter Soziales. Auch wenn Schäden entstanden sind, tritt die Stadt Minden als Mieter dafür ein, ebenso bei Auszügen. Auch hier gelte das normale Mietrecht, dass die Wohnung wieder so herzurichten ist, wie sie übernommen wurde.

Wohnungen, die von der Stadt Minden zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet werden, werden mit notwendigen Möbeln und Küchenzeile ausgestattet. Foto: Stadt Minden
Wohnungen, die von der Stadt Minden zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet werden, werden mit notwendigen Möbeln und Küchenzeile ausgestattet. Foto: Stadt Minden

Gesucht werden 2-, 3- und 4-Zimmer Wohnungen im Mindener Stadtgebiet sowie Häuser, die sich dazu eignen, mehrere Familien unterzubringen. „Auch leerstehende Büroräume oder auch Gewerbeflächen könnten bei Eignung zu Wohnraum umgenutzt werden“, nennt Hermening eine weitere Option. Hier gebe es die Varianten, dass der Vermieter investiert oder aber die Stadt selbst. Alle Wohnungen, in denen die Stadt Flüchtlinge unterbringt, werden mit den notwendigen Möbeln wie Betten, Küchenzeile und Waschmaschine ausgestattet. Probleme habe es in der Vergangenheit keine gegeben. „Die Flüchtlinge sind sehr dankbar und froh, dass sie aufgenommen und untergebracht werden“, weiß Achim Hermening.

Die Stadt Minden will es weiterhin unter allen Umständen vermeiden, die ankommenden Flüchtlingsfamilien in Sammelunterkünften unterzubringen. Für Einzelpersonen gebe derzeit keine Alternativen. „Ziel ist es aber nach wie vor, für alle Menschen, die Asyl suchen, Wohnungen bereitzustellen“, macht der Erste Beigeordnete Peter Kienzle deutlich.

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