Erster Qualifikationskurs an der Akademie für Gesundheitsberufe ist beendet.
Minden(mr/mkk). Sie besetzen Rettungswagen und sind stets im Einsatz, wenn es darum geht Menschen bei medizinischen Notfällen, lebensbedrohlichen Lagen und Unfällen zu retten: Notfallsanitäter und Rettungsassistenten. Um die Versorgungsqualität in Notfällen zu erhöhen und den aktuellen Anforderungen anzupassen hat der Gesetzgeber neue hohe Vorgaben an die Besatzungen von Rettungswagen gestellt.
Mit einer Übergangsfrist sollen ab 2026 nur noch ausgebildete und geprüfte Notfallsanitäter zum Einsatz kommen. Für erfahrene Rettungsassistenten bietet die Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken deshalb seit 2016 ein Ergänzungsexamen an. Jetzt konnten die ersten Absolventen die Akademie verlassen.
In mehreren Prüfungen mussten die Prüflinge belegen, dass sie in Extremsituationen in der Lage sind, Notfälle selbständig nach aktuellem Stand von Medizin und Technik abzuarbeiten und Patienten zu stabilisieren oder vor einer Verschlechterung Ihres Zustandes zu bewahren.
Notfallsanitäter sind mit größern Kompetenzen ausgestattet
Anders als das alte Berufsbild des Rettungsassistenten sind die Notfallsanitäter mit größeren Kompetenzen ausgestattet. Sie dürfen medizinisch notwendige Dinge tun, die bisher ausschließlich Ärzten vorbehalten waren wie zum Beispiel die Gabe von Schmerzmitteln oder die Behandlung von bedrohlichen Blutdruckentgleisungen. „Die Lehrkräfte Rüdiger Haupt und Timo Wolff haben uns auf die Prüfung und die neuen Aufgaben sehr gut vorbereitet. Es war nicht leicht, aber wir haben auf jede Frage jeder Zeit eine fundierte Aussage und professionelle Anleitung bekommen“, fassen die frischgebackenen Notfallsanitäter Janine Menge und Steven Zehaczek ihre Erfahrungen zusammen. „Wir sind sehr stolz auf dieses neue Weiterqualifizierungsangebot“, betont Oliver Neuhaus, Direktor der Akademie für Gesundheitsberufe.
„Neben der regulären Ausbildung zum Notfallsanitäter, die wir gemeinsam mit den Rettungsdienstträgern in der Region anbieten, komplettiert diese Maßnahme unser Spektrum als Berufsschule für Gesundheitsberufe im medizinisch-pflegerischen Bereich.“
Die Absolventen wurden unter dem Vorsitz von Dr. Peter Witte, Dr. Elke Lustfeld und Dr. Gunter Veit, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Minden-Lübbecke, Timo Wolff, Notfallsanitäter-Fachlehrer im Rettungsdienst an der Akademie für Gesundheitsberufe, Rüdiger Haupt, Fachkrankenpfleger für Intensiv- und Anästhesiepflege an der Akademie für Gesundheitsberufe, Jörg Nahrwold, Dipl. Berufspädagoge und Stellvertretender Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe und Oliver Neuhaus, Berufspädagoge M.A. und Direktor der Akademie für Gesundheitsberufe, geprüft.