Abonnements kannte man vor 20 Jahren hauptsächlich aus dem Print-Bereich. Auch heute noch lassen sich Verbraucher die Tageszeitung oder Magazine nach Hause liefern – per Abo kommt das bedruckte Papier stets pünktlich, und günstiger ist es auch. Mittlerweile erobert das Modell auch das Internet. Wir schauen uns verschiedene Angebote an und erklären, was dahinter steckt.
Entertainment …
Ganz vorn mit dabei beim digitalen Abo-Trend ist die Unterhaltungsindustrie. Wer viel Musik hört oder Filme bzw. Serien schaut, muss längst nicht mehr in CDs, DVDs oder Blu-rays investieren. Stattdessen boomen Streaming-Portale wie Netflix, Maxdome oder Sky Go im Filmsektor und Spotify, Apple Music oder Tidal im Musikbereich.
Die Vorteile für den Kunden liegen auf der Hand: Statt Geld für ein einziges Produkt auszugeben, das nach einer Weile höchstwahrscheinlich im Schrank verstaubt oder auf eBay landet, zahlt man eine monatliche Gebühr. Dafür erhält man Zugriff auf einen großen Katalog an Musik bzw. Filmen, der ständig um Neuerscheinungen ergänzt wird. Musikstreaming-Dienste bieten teilweise auch Gratisvarianten an, die über Werbespots finanziert werden.
Allerdings gibt es auch Nachteile: Kein Streaming-Anbieter hat alle aktuellen Serien oder alle erdenklichen Künstler im Angebot – manches ist nur exklusiv auf bestimmten Plattformen zu sehen oder hören. Aufgrund dieser Fragmentierung benötigt man im schlechtesten Fall Accounts bei unterschiedlichen Anbietern, was durch die Vielfalt der Angebote in Deutschland am Ende teuer werden kann.
… und Praktisches
Das Abonnementmodell setzt sich aber noch in einer anderen Branche durch, nämlich im Bereich von Office-Paketen und Adobe-Software. So sind zum Beispiel die Bildbearbeitungsprogramme aus dem Hause Adobe nicht mehr einzeln, sondern nur noch als Abo erhältlich. Je nach angestrebter Nutzungsdauer ist das allerdings nicht unbedingt ein Vorteil für den Kunden.
Microsoft zeigt sich an dieser Stelle flexibler. Die beliebte Office-Suite ist entweder als klassische Kaufversion „Office 2016“ oder je nach Anspruch in verschiedenen Abonnement-Varianten unter der Bezeichnung „Office 365“ erhältlich.
Mit den Abo-Angeboten verfolgen die Software-Hersteller die Strategie, die jeweiligen Programme durch stetige Zahlungseingänge über einen langen Zeitraum gegenzufinanzieren. Denn nicht nur die Weiterentwicklung der Software, sondern auch das Bereitstellen von Cloud-Services, auf die sowohl Microsoft als auch Adobe setzen, sind kostspielig für die Unternehmen. Letztlich profitieren aber auch die Kunden von diesem Geschäftsmodell: Zum einen entfällt durch die Abonnements die teils kostenintensive Neuanschaffung der neuesten Programmversion, zum anderen sind die jährlichen Kosten meist auf mehrere Monate verteilt und damit überschau- und planbar.
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