Minden. Nach Schnee und Eis mit andauerndem Winterdiensteinsatz hat die nächste große Aktion für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Betriebe begonnen: die Groß-Reinigung. Der abgeschmolzene Schnee hat an vielen Stellen im Stadtgebiet Müll beziehungsweise Unrat zu Tage befördert – besonders die Reste vom Silvesterfeuerwerk, Hundekot, Zigarettenkippen und Laub.
Die Städtischen Betriebe haben am gestrigen Mittwoch in Schwerpunktaktionen mit der Reinigung begonnen. „Dies war bisher bei Minustemperaturen nicht möglich, da Kehrmaschinen bei diesen Temperaturen nicht eingesetzt werden dürfen und das Fegen von Hand nur bedingt durchgeführt werden kann“, erläutert der Leiter des Betriebshofes, Horst Lehning. Auch das gestreute Granulat werde beseitigt. Einzig die Radwege werden davon nicht befreit: Bei neuem Frost gibt Split mehr Sicherheit.
Gestartet wurde heute in der Innenstadt mit dem Einsatz von zwei Kleinkehrmaschinen, einer Großkehrmaschine und etlichen Handreinigern, die zusätzlich mit Handgebläsen ausgestattet sind. „Wir hoffen, dass wir bis Ende der Woche die Innenstadt sauber haben“, so Lehning.
Auch an vielen Glascontainerstellplätzen haben sich die Flaschen getürmt. Hier konnte die zuständige Privatfirma die vereisten Container häufig nicht leeren. Die Firma habe aber kurzfristig Abhilfe zugesagt, so Lehning.
Der Bereich Grünanlagen könne jetzt wieder verstärkt die Tätigkeit in den Anlagen aufnehmen. Auch hier spiele die Beseitigung von Müll und Laub eine große Rolle. Ein weiterer Schwerpunkt seien im Winter Schnittmaßnahmen an Bäumen und Sträuchern. Diese Pflegearbeiten werden auf das Glacis und die Industriegebiete ausgedehnt.
Zu den Straßenschäden, die voraussichtlich größer als im vergangenen Winter sein werden, könne derzeit noch keine Aussage über das Ausmaß getroffen werden, erläutert der Leiter der Städtischen Betriebe, Gerald Schüler. Der Winter sei noch nicht vorüber. Größere Löcher, die eine Gefahr darstellen, würden umgehend geschlossen.
Räumfahrzeuge an 38 Tagen im Einsatz – Rückschau auf den bisherigen Winter
Mit nur wenigen Unterbrechungen waren die Räumfahrzeuge der Städtischen Betriebe Minden (SBM) vom 2. Dezember bis 11. Januar 38 Tage lang im Dauereinsatz. Der ungewöhnlich früh begonnene und harte Winter 2010/2011 habe die Mitarbeiter stark gefordert, berichtete der Leiter des Betriebshofes Horst Lehning gestern in einem Pressegespräch. Der Dienst habe nahezu jeden Tag zwischen 3 und 5 Uhr begonnen. An allen Feiertagen gab es Einsätze. Einige Mitarbeiter seien sogar aus dem Urlaub zurückgeholt worden, so Lehning.
„Nicht nur die Städtischen Betriebe, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger haben in diesem Winter großen Einsatz gezeigt“, lobte SBM-Betriebsleiter Gerald Schüler. Es sei überwiegend gut geräumt und gestreut worden. Dank sprach er auch mehreren Landwirten aus, die bei den heftigen Schneefällen um Weihnachten kritische Stellen und Straßen in Hanglagen freiwillig schnell geräumt hätten.
Auch die Müllabfuhr hatte in den vergangenen Wochen schwer mit dem harten Winter zu tun. So dauerten Touren aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse, die die Teams sonst in acht Stunden erledigen bis in den späten Abend (bis zu 12 Stunden), berichtet Betriebshof-Leiter Horst Lehning. Lediglich an einem Tag – als Anfang Januar plötzliches Blitzeis aufkam – ist die Müllabfuhr ausgefallen. Die Abfuhr wurde in den folgenden beiden Tagen nachgeholt.
Lob und Tadel hielten sich bei den zahlreichen Anrufen, die Ende Dezember und Anfang Januar bei den SBM eingingen, die Waage, so Schüler. „Wir können bei Schnee und Eis nur reagieren und brauchen Zeit für das Räumen und Streuen“, machte der Betriebsleiter deutlich. So dauere es bei größeren Schnee-Mengen beispielsweise allein rund drei Tage bis alle Bushaltestellen befreit sind. Kritik habe es vor allem zu nicht geräumten Anwohnerstraßen und Seitenstraßen gegeben.
Dachlawinen, Eiszapfen und Tauwetter sorgten ebenfalls für mehrere Einsätze bei den SBM. So mussten bei acht Sporthallen die Dächer von Schnee befreit werden, um größere Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Vom Haus am Dom (Eigentümer Kirchegemeinde) drohte eine Dachlawine abzugehen, die die Feuerwehr beseitigt habe. Einzig das Stadttheater habe von den städtischen Gebäuden einen nennenswerten Schaden zu beklagen. Hier waren Abflüsse auf Dachterrassen verstopft, was zu Wasserschäden geführt hat, und Leitungen seien geplatzt, berichtete Schüler abschließend.