Minden(mr/sm). Am Sonntag, 7. Oktober, ist es endlich soweit. Nach fast dreijähriger sanierungsbedingter Schließung wird das Mindener Museum mit einem Tag der offenen Tür wieder eröffnet. Bei freiem Eintritt erwarten die Besucherinnen und Besucher ab 12:00 Uhr an der Ritterstraße in der Oberen Altstadt Mindens zahlreiche Angebote. Neben dem Besuch der ersten Sonderausstellung „Roter Hahn, Schwarzer Tod und Jahrhundertflut. Katastrophen als Katalysatoren der Entwicklung in Minden und der Region“ kann das Publikum die Bau- und Hausgeschichte der historischen Museumszeile entdecken. Das Museumsteam lädt zu Öffentlichen Führungen ein. Auf die kleinen Gäste wartet das NOSTALGIE PUPPENTHEATER. Besucherinnen und Besucher können zudem am Tag der offenen Tür und bis zum 31. Oktober vergünstigte Eintrittstickets erwerben, die bis zum Jahresende 2013 gültig sind.
Nach der Wiedereröffnung bietet das Mindener Museum auch wieder seine beliebten museumspädagogischen Programme, Stadtführungen und Kindergeburtstage für Familien, Einzelbesucher, Gruppen, Schulklassen und Kindertagesstätten an. Ab Frühjahr 2013 wird dann der erste Teil der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung zu sehen sein. Bereits am Samstag wird Bürgermeister Michael Buhre das Haus in einem Festakt für geladene Gäste wieder seiner Bestimmung übergeben.
Die Sanierung der denkmalgeschützten Museumszeile stellte eine wirkliche Herausforderung für alle Beteiligten dar. Vor der eigentlichen Bauphase mussten sämtliche Objekte der bisherigen Präsentation in die Magazine des Museums verbracht werden, darunter tonnenschwere Objekte wie eine alte Festungskanone aus dem 19. Jahrhundert. In nur zehn Monaten Bauzeit wurde die Museumszeile, deren ältestes Haus fast 500 Jahre alt ist, hinsichtlich des Brandschutzes und der Haustechnik auf den neuesten Stand gebracht. Dafür standen insgesamt 3,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammten aus dem Konjunkturpaket II, aus Städtebaufördermitteln des Landes und dem sogenannten Wellpottnachlass. Aufgrund der extrem angespannten Haushaltslage der Stadt Minden durften keine Eigenmittel in die Sanierung fließen. Fenster, Dächer sowie die Fassade inklusive des Fachwerks wurden saniert und ein Anbau als Technikzentrale auf der Rückseite des Museums errichtet. Darin wurden u.a. ein Fahrstuhl, ein neuer Sanitärbereich sowie die Lüftungs- und Technikzentrale untergebracht. Anstelle einer historischen Ausführung bekannten sich die Stadt Minden als Bauherr und Architekt Gottfried Kasel bewusst zu einer modernen Form. Im gesamten Museum wurde der Brandschutz deutlich verbessert, so entstanden auch zwei zusätzliche Außentreppen als weitere Fluchtwege. Während der Sanierung gab es gleich mehrere Überraschungen. So entdeckten die Bauforscher der Oberen Denkmalbehörde aus Münster um Peter Barthold nicht nur alte Leihscheine einer ehemals im Museum untergebrachten Leihbibliothek aus dem 19. Jahrhundert, sondern auch Reste einer 450 Jahre alten Stuckdecke. Die Häuser der Mindener Museumszeile stellen aufgrund ihres einmaligen Ensemblecharakters eines der bedeutendsten Beispiele der Weserrenaissance in Norddeutschland dar.
Vom 7. Oktober 2012 bis 7. April 2013 zeigt das Museum die Sonderausstellung „Roter Hahn, Schwarzer Tod und Jahrhundertflut – Katastrophen als Katalysatoren der Entwicklung in Minden und der Region“. Die Ausstellung erzählt, wie Menschen vom Mittelalter bis in die Gegenwart Katastrophen erlebten und welche Strategien sie zu ihrer Vermeidung entwickelten. Sie wird begleitet von vielfältigen Veranstaltungen und themenbezogenen Tagungen. Eine neue Dauerausstellung zur 1200jährigen Stadtgeschichte Mindens befindet sich im Aufbau. Der Anfang wird ab Frühjahr 2013 mit einem „Schaufenster zur Stadtgeschichte“ und dem multimedial erweiterten Stadtmodell Mindens von 1873 gemacht. Zukünftig erwarten das Publikum neue und spannende Eindrücke zur Geschichte, Kunst und Kultur von Stadt und Region, dem ehemaligen Fürstbistum Minden und heutigem Kreis Minden-Lübbecke! Auf 650 qm werden außerdem vermehrt wechselnde Sonderausstellungen präsentiert.
Neu aufgebaut werden auch die beliebten museumspädagogischen Programme für Familien, Einzelbesucher, Schulklassen und Kindertagesstätten. Die kleinsten Besucher werden dabei spielerisch an das Museum herangeführt und erfahren, was dort überhaupt passiert, wer dort arbeitet und wieso es dort so viele alte Gegenstände gibt. Die Schulkinder der Klassen 1-5 erwartet ein anschauliches Programm, dass sie in die zentralen musealen Arbeitsbereiche des Sammelns, Bewahrens, Forschens und Vermittelns einführt. Als kleine Forscher gehen sie den alten Dingen auf die Spur, erforschen diese und präsentieren ihre Ergebnisse ihren Mitschülern.
Mit dem Beginn des normalen Museumsbetriebs ab Dienstag, 9. Oktober, verändern sich auch die Öffnungszeiten des Museums, das dienstags bis sonntags von 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet hat. An Feiertagen gelten teilweise abweichende Öffnungszeiten. Sonderöffnungen für Gruppen oder Schulklassen sind auf Anfrage möglich. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt, Schüler/innen und Jugendliche von 13-21 Jahre zahlen künftig 2 € und Erwachsene 4 €. Der ermäßigte Eintritt beträgt 3,50 €.
Weitere Informationen gibt es entweder telefonisch unter 0571 / 9724010, im Internet unter www.mindenermuseum.de oder per e-mail museum@minden.de.