Minden (mr/kpb). Am Dienstag, gegen 08:30 Uhr, versuchte ein 45-jähriger polizeibekannter Mindener, bei einem ortsansässigen Mindener Schrotthändler Altmetall zu versilbern. Noch bevor es zu einem Geschäftsabschluss kam, funkte die Polizei dazwischen und nahm den 45-Jährigen fest.
Der später Festgenommene hatte versucht, kupferne Fallrohre bei dem Rohstoffhändler in Leteln zu veräußern. Als der 45-Jährige kurze Zeit später erkannte, dass die Polizei auf den Betriebshof fuhr, ergriff der Mann die Flucht. Mit seinem VW Polo fuhr er in östlicher Richtung davon, wobei er stark beschleunigte.
Die Beamten nahmen die Verfolgung auf. Sie sahen, wie der Flüchtende in Höhe eines Wendebeckens den Leinpfad zum Kanal hinauf fuhr. Nachdem er kurz darauf die Westfalentankstation am Kanal passiert hatte, verließ er den Leinpfad. Er stürzte die Böschung hinab und durchbrach den dortigen dichten Baum- und Buschbewuchs. Unterhalb der Kanalböschung nahm die abenteuerliche Fahrt ein jähes Ende, der Flüchtende prallte mit der Front seines Fahrzeuges gegen einen Baum. Der Wagen blieb nicht mehr fahrfähig am Unfallort zurück. Doch die Flucht war noch nicht beendet und der Mann setzte sein Bestreben, den Polizisten zu entkommen, zu Fuß fort. Den sportlichen Vergleich gegen seine Verfolger verlor er allerdings: nach einem Sprint von wenigen hundert Metern hatten ihn die Polizisten eingeholt und es klickten die Handschellen.
Die Beamten stellten bei der Überprüfung des Autos fest, dass der Wagen aus einer Mindener Autowerkstatt stammt, wo er seinerzeit mit abgemeldeten Kennzeichen stand. Von dort war er entwendet worden. Das am Auto aktuell befestigte Kennzeichen gehört an ein anderes Fahrzeug und entstammt ebenfalls einer Straftat. Mit dem Polo war am 4. Februar ein Tankbetrug zum Nachteil eines Tankstellenbetreibers aus Hille begangen worden. Dass der 45-Jährige nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist komplettiert die bunte Palette von Straftaten, die dem Mann zur Last gelegt werden.
Die Aufgabe der Polizei wird nun sein, das sichergestellte Diebesgut in Form eines Baustromkabels und weiteren Kupferteilen zuzuordnen. In den letzten Monaten hatte der Festgenommene, der keiner regulären Arbeit nachgeht und bereits im Januar wegen ähnlicher Delikte aufgefallen war, bei unterschiedlichen Abnehmern mehrere hundert Kilo Kupfer „versilbert“. Das Geld brauchte er nach bisherigen Erkenntnissen zur Finanzierung seiner Drogensucht. Der 45-Jährige wurde einem Haftrichter vorgeführt.