Minden(mr/kpb). Nach einem Hinweis hat die Polizei in einem älteren Haus an der Rodenbecker Straße eine professionell angelegte Plantage von Marihuanapflanzen entdeckt. Rund 1.000 erntereife Pflanzen in einer Höhe bis zu 1,60 Meter sowie ein entsprechendes Anbau-Equitment fanden die Drogenfahnder am Mittwoch dort in den Zimmern verteilt vor.
Außerdem nahmen die Ermittler einen 26-jährigen Tatverdächtigen fest. Dessen Flucht aus einem Kellerfenster verhinderte ein Diensthund. Ein Richter erließ am Donnerstag Haftbefehl gegen den aus Albanien stammenden und sich illegal in Deutschland aufhaltenden Mann. Nach Angaben der Polizei hätte aus den Pflanzen nach grober Schätzung rund 40 Kilogramm verkehrsfähigem Marihuana gewonnen werden können. Den Straßenverkaufswert dieser Menge wird von den Fahndern auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.
Die Ermittler hatten den eingegangenen Hinweis in den vergangenen Tagen sorgfältig geprüft und ihren Einsatz vorbereitet. Am Mittwoch schlugen die Beamten zu und umstellten am Morgen das seit längerer Zeit scheinbar unbewohnte Haus. Auch auf einen möglichen Fluchtversuch von Verdächtigen hatten sie sich mit dem Einsatz eines Polizeihundes vorbereitet. Dessen Anwesenheit reichte aus, um den 26-Jährigen zu veranlassen seinen Fluchtversuch zu beenden. Der Mann konnte widerstandslos festgenommen werden. Zu den Vorwürfen machte er in seiner späteren Vernehmung widersprüchliche Angaben.
In dem unscheinbar wirkenden Einfamilienhaus, dessen Fenster teilweise durch Bretter und herabgelassenen Jalousien vor fremden Blicken geschützt waren, fanden die Einsatzkräfte die für die Aufzucht derartig vieler Pflanzen benötigten Beleuchtungs- und Bewässerungsanlagen vor. So diente zum Beispiel das ehemalige Badezimmer als zentrale Wasserversorgungsstation. Zahlreiche Heizlampen und unzählige Stromkabel waren verlegt worden, um die aufwendige Wärme- und Belüftungszufuhr zu gewährleisten.
Die zunächst sichergestellten Pflanzen werden nun unter Aufsicht vernichtet. Nicht zum ersten Mal hebt die Polizei im Kreis Minden-Lübbecke eine derartig große Plantage aus. In den zurückliegenden Jahren wurden die Drogenfahnder unter anderem in Espelkamp-Gestringen (2011) und in Preußisch Ströhen (2008) fündig.
Während man sich in Deutschland nach wie vor legal totsaufen, aber nicht kiffen darf, spielt sich im konservativen Amerika folgendes ab: ein Bundesstaat nach dem anderen legalisiert den Handel und Konsum von Marihuana. Folgen: Belebung der Wirtschaft, erhöhte Steuereinnahmen, Droge runter von der Straße, kontrollierte Qualität, nachlassende Kriminalität, usw. usf.
In Deutschland wird die Droge nach wie vor verteufelt, obwohl der halbe Bundestag kifft und kokst. Polizeiressourcen könnten ebenfalls sinnvoller eingesetzt werden.
Werden wir es noch erleben, dass Vernunft einsetzt? Wohl eher nicht. Ach ja, in Amerika wartet man bisher vergeblich auf irgendwelche Horrormeldungen betreffs der Legalisierung.