Minden(mr/kpb). Montagmittag ging auf der Leitstelle der Polizei Minden-Lübbecke ein Notruf ein. Am anderen Ende des Drahts war ein junges Mädchen (13). Sie teilte den Beamten mit, dass ein Einbrecher in deren Haus sei und sie sich versteckt habe. Daraufhin entsendete man mehrere Einsatzfahrzeuge zur Kuhlenstraße. Das Kind hielt die ganze Zeit die Leitung. Daher konnte sie den Polizisten wertvolle Hinweise geben.
Vor Ort konnten die Beamten feststellen, dass der Einbrecher auf der Giebelseite am Fenstersims eines Fensters des Spitzbodens hing. Kurze Zeit später verlor er den Halt und stürzte in die Tiefe. Dabei prallte er noch gegen die Dachecke eines kleinen Vorbaus. Schwer verletzt wurde der polizeibekannte Mann (46) ins Johannes-Wesling-Klinikum verbracht.
Der Einbrecher hatte gegen 13.30 Uhr die Scheibe eines Wintergartens des Einfamilienhauses eingeschlagen und war durch das Loch in das Gebäude gelangt. Die 13-Jährige hatte das Scheibenklirren gehört, und bemerkt, dass jemand im Haus ist. Sie verschloss den Kinderzimmertrakt des Obergeschosses und ging anschließend in ihr Kinderzimmer. Auch diese Tür verriegelte sie. Dann rief sie den Notruf 110. In der Zwischenzeit durchwühlte der Einbrecher im Untergeschoss alle Schränke und Schubladen. Anschließend ging er ins Obergeschoss. Dort durchsuchte er zunächst noch zwei Schlafzimmer. Danach ging er auf den ausgebauten Spitzboden. Hier scheint er die hausumstellenden Beamten beobachtet zu haben und wollte flüchten.
Von den eingesetzten Polizisten gab es nur lobende Worte für das umsichtige Verhalten des Mädchens. „Für eine 13-Jährige war das ein vorbildliches und couragiertes Verhalten“, so die Beamten der Polizeieinsatzleitstelle.