Berlin (mr/ots). 77 Prozent der Bundesbürger befürworten die Einführung der Vermögenssteuer. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag des Kampagnennetzwerkes Campact. Lediglich 20% lehnen die Steuer ab. Die große Zustimmung zur Einführung der Vermögenssteuer zieht sich durch alle politischen Lager (SPD-Anhänger: 83%, CDU: 65%, FDP: 73%, Grüne: 83%, LINKE: 94%, Piraten: 91%). Auch unter Personen mit einem Nettoeinkommen von über 3.000 Euro sind 74% für die Steuer. Besonders hohe Zustimmungswerte ergeben sich bei 45- bis 59-Jährigen (83%), größte Ablehnung findet die Steuer bei 18- bis 29-Jährigen (Zustimmung: 65%, Ablehnung: 31%).
„Selbst die große Mehrheit der Anhänger von Union und FDP will die Vermögenden wieder mehr an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligt sehen. Jetzt sind alle Parteien gefragt, gemeinsam den Wählerwillen umzusetzen und die Vermögenssteuer wieder einzuführen“, fordert Tobias Austrup von Campact.
Forsa befragte vom 20. bis 25 April 1.000 Bürger aus ganz Deutschland nach Ihrer Einstellung zu einer Vermögenssteuer mit einem Freibetrag von einer Million Euro und einem Steuersatz von einem Prozent. „Eine so gestaltete Vermögenssteuer würde bundesweit etwa 14 Milliarden Euro Mehreinnahmen bringen. Auf Nordrhein-Westfalen würden davon fast drei Milliarden Euro jährlich entfallen“, sagte Austrup.
Vier SPD-geführte Bundesländer haben letzte Woche eine Bundesratsinitiative zur Vermögenssteuer angekündigt. Die bisherigen SPD-Pläne sehen sehr hohe Freibeträge von zwei Millionen Euro vor. „Die Zustimmung zum abgefragten Modell der Vermögenssteuer zeigt sehr deutlich, dass die SPD keine Angst vor geringeren Freibeträgen von einer Million Euro haben muss. Die Bürger wollen eine substantielle Beteiligung der Reichen an den öffentlichen Haushalten“, sagte Austrup.