Porta Westfalica(mr/sp). Im Unternehmen IWM Automation im Gewerbegebiet Holtrup wurde der Zuwendungsbescheid für die Breitbandförderung am 3. Dezember von Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl an den Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica, Stephan Böhme, übergeben. Somit kann mit den Planungsarbeiten für den Ausbau begonnen werden. Mit dem Abschluss der Ausbauarbeiten wird voraussichtlich Ende 2013 gerechnet. „Die Breitbandversorgung des ländlichen Raumes ist nach wie vor eines der vorrangigen Ziele der Landesregierung. Sie soll zur Stärkung des ländlichen Raumes beitragen. Es freut mich, dass jetzt auch in einigen Ortsteilen der Stadt Porta Westfalica die schnelle „Datenautobahn“ mit bis zu 16 MBit/s und im Gewerbegebiet Holtrup sogar bis zu 50 MBit/s Übertragungsgeschwindigkeit ausgebaut werden kann“, so Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl.
Eine leistungsfähige Breitbandversorgung ist ein bedeutender Ansiedlungs- und Standortfaktor für Einwohner, Dienstleister und Gewerbeunternehmen. Durch eine Befragung von Bevölkerung und Unternehmen durch die Stadt Porta Westfalica wurde 2010 festgestellt, dass in mehreren Stadtteilen ein deutlicher Bedarf nach leistungsfähigeren Internetverbindungen besteht. Doch die enormen Kosten eines Ausbaus konnte die Stadt allein nicht tragen. Bereits Ende 2010 wurde deshalb daran gedacht, einen Förderantrag bei der Bezirksregierung Detmold zu stellen. Da die Fördergelder in diesem Jahr jedoch bereits ausgeschöpft waren, wurde der Antrag nicht realisiert.
Nachdem 2011 ein Breitbandplanungsbüro eingeschaltet wurde, konnte die vorgeschriebene Markterkundung und die anschließende Ausschreibung für die am stärksten unterversorgten Stadtteile Holtrup mit dem Gewerbegebiet Holtrup, und Wülpke und Nammen mit dem Gewerbegebiet Nammen auf den Weg gebracht werden. Die durch die Ausschreibung ermittelten Kosten überstiegen die im städtischen Haushalt bereitgestellten Mittel für einen Ausbau der Breitbandversorgung bei weitem. Dabei sind die Kosten für einen Ausbau in Nammen doppelt so hoch wie die Kosten für Holtrup und Wülpke zusammen. Dies war für die Stadt finanziell nicht leistbar und so ist die Wahl auf den Ausbau von Holtrup und Wülpke gefallen.
Bürgermeister Stephan Böhme: „Die Stadt Porta Westfalica ist aus vielen Gründen für Unternehmen und Bürger ein interessanter Standort. Ein Wermutstropfen ist jedoch die Breitbandversorgung auf niedrigem Standard. Die Bereitstellung der Fördergelder für die Realisierung des Projekts Breitbandversorgung wurde nun erfreulicherweise für Teilbereiche der Stadt bewilligt aus Landes- und Bundesmitteln sowie aus Mitteln der Europäischen Gemeinschaft aus dem ELER-Programm, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.“
Von dem Ausbau werden in Wülpke gut 270 Haushalte, in Holtrup rund 450 Haushalte und im Gewerbegebiet circa 45 Unternehmen profitieren. Die Gesamtaufwendungen für die genannten Bereiche belaufen sich auf 226.786,52 Euro. Diese teilen sich auf in 100.912 Euro für Wülpke, 102.704 Euro für Holtrup und 23.169 Euro für das Gewerbegebiet Holtrup. Bei einem Fördersatz von 75 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben kann sich die Stadt Porta Westfalica über eine Zuwendung von 170.089 Euro (Höchstfördersatz 180.000 Euro) aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum freuen, woran sich die EU allein mit 79.375 Euro beteiligt. Der Eigenanteil für alle drei Ausbaugebiete beträgt somit 56.696 Euro.