„Kaufland-Demonstration“ in Dortmund
Düsseldorf/Dortmund(mr/y). Im nordrhein-westfälischen Einzelhandel werden die Warnstreiks fortgesetzt. Zu einem „Kaufland-Streiktag“ hat die Gewerkscharft ver.di heute (29.5.) 500 Beschäftigte des Discounters aus 22 Betrieben in NRW zu ganztägigen Arbeits-niederlegungen aufgerufen. In Dortmund ist eine Demonstration durch die Innenstadt mit anschließender Kundgebung geplant, zu der Verhandlungsführerin Silke Zimmer erwartet wird.
„Die Arbeitgeber haben die Chance nicht genutzt, ihr indiskutables Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde zu verbessern. Das nehmen die Beschäftigten im Einzelhandel nicht hin“, sagte Zimmer. Die Gewerkschaft habe gehofft, diesmal auf einsichtige Arbeitgeber zu treffen, die aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hätten und nicht auf Zeit spielen. „ver.di steht für einen schnellen, machbaren Abschluss, der den Einzelhandelsbeschäftigten eine dauerhaft wirkende Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter sichert und sie besser vor Altersarmut schützt“, erklärte die Verhandlungsführerin.
Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Entgelterhöhung von 1,5 Prozent angeboten. Für eine Verkäuferin im Endgehalt bedeutet das Angebot eine Erhöhung von 22 Cent pro Stunde. Eine Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge für die gesamte Branche sowie eine Mindestanhebung als soziale Komponente lehnen die Arbeitgeber bisher kategorisch ab. ver.di fordert 5,5 Prozent mehr, mindestens 140 Euro Lohn und Gehalt, 5,5 Prozent mehr Ausbildungsvergütung, die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge, Laufzeit 12 Monate.
Die Tarifverhandlungen für die 460.000 sozialversicherungspflichtig und 236.000 geringfügig Beschäftigten in NRW werden am 18. Juni in dritter Runde fortgesetzt.