Große Spendenbereitschaft überwältigt den DRK-Kreisverband(Kinder- und Jugendbetreuung vor Ort
Minden(mr/sm). Mit ehrenamtlichen 72 Helfer/innen des Kreisverbandes Minden und unterstützt durch den Kreisverband Lübbecke war das Deutsche Rote Kreuz seit Montag (27. Juli) für die Betreuung der zunächst 135 Flüchtlinge – aktuell sind es 141 – verantwortlich. Die Helfer/innen haben den Sanitätsdienst vor Ort rund um die Uhr sichergestellt, sich um die Speisenausgabe zum Frühstück und Abendessen gekümmert, Kleiderspenden entgegengenommen, gesichtet, sortiert und täglich nachmittags an die Flüchtlinge ausgegeben, aber auch die Betten in der Sporthalle ausgestattet und Hygiene-Pakete ausgegeben. „Rund 1170 Helfer-Stunden wurden bis Sonntagnachmittag gezählt“, fasst Daniel Waterreus, koordinierender Zugführer und Einsatzleiter in der Notunterkunft, zusammen.
Mehrere Lastwagen voll an Kleiderspenden sind seit dem ersten Aufruf am 24. Juli beim DRK an der Kutenhauser Straße 4 in Minden abgegeben worden „Wir waren absolut überwältigt von der Spendenbereitschaft der Mindener Bürgerinnen und Bürger“, so Waterreus. Momentan werden keine Kleiderspenden und auch keine Sachspenden mehr benötigt. Innerhalb von zwei Tagen sind erneut – nach einem Aufruf am vergangenen Samstag – bergeweise Spielzeug, kleine Fahrräder, Roller, Koffer, Taschen und Schuhe abgegeben worden.
Es sind viele Kinder und Jugendliche unter den Flüchtlingen, derzeit rund 50. „Diese werden sich sehr über die gespendeten Spiele, Spielsachen und Bücher freuen“, so Heiko Horstmeyer, zuständig für die Kinder- und Jugendbetreuung vor Ort und eigentlich Leiter des Jugendhauses Geschwister Scholl. Zusammen mit vielen Freiwilligen bietet er jeden Tag von 10 bis 17 Uhr Spiel und Spaß für die jungen Gäste aus elf Ländern. Es wird draußen Fußball gespielt, gebastelt und gemalt. „Das kommt sehr gut an“, fasst Horstmeyer zusammen.
Johanniter übernehmen die Versorgung der Flüchtlinge
Der DRK-Kreisverband Minden hat sich bis Sonntag, 2. August, 15 Uhr um die Betreuung der Flüchtlinge gekümmert. Diese Aufgabe hat jetzt die Johanniter-Unfallhilfe aus Bad Oeynhausen übernommen. Das DRK hat bereits als feststand, dass in Minden eine Notunterkunft eingerichtet werden muss, Decken und Kissen beschafft, Hygiene-Pakete organisiert, ein Zelt für die Registrierung aufgebaut und zahleiche „ungebundene“ freiwillige Helfer/innen akquiriert. 27 Bürgerinnen und Bürger sind am 25. Juli einem Aufruf gefolgt, als Helfer/innen in der Notunterkunft und bei der Essenausgabe aktiv zu werden. Weitere kamen noch hinzu. Mit so viel Resonanz hat Oliver Kreft, DRK-Kreisverbandsarzt, auch hier nicht gerechnet.
„Alle haben sehr gut mitgewirkt“, fasste der Erste Beigeordnete der Stadt Minden, Peter Kienzle, bei einem Ortstermin kurz vor Inbetriebnahme der Einrichtung am 27. Juli zusammen. Das Lob richtete er an die DRK-Helfer/innen, die Feuerwehr, die Polizei sowie die zahlreichen Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung und der Städtischen Betriebe, die an den Vorbereitungen für die Einrichtung einer Flüchtlings-Notunterkunft seit Donnerstag (23. Juli) beteiligt waren. Neben den DRK-Helferinnen und Helfern kam den ehrenamtlichen Dolmetschern eine wichtige Rolle zu. „So konnten wir zum Beispiel mit Hilfe einer guten Übersetzung in vielen Fällen Arztbesuche vermeiden und die Beschwerden direkt vor Ort behandeln“, hebt DRK-Kreisverbandsarzt Oliver Kreft heraus, der in der vergangenen Woche oft in der Notunterkunft tätig war.