Minden-Lübbecke: Spurensuche nach dem Wandel der Zeit in der Landwirtschaft

Kreis-Minden-Lübbecke(mr/bn). Auf  Spurensuche  nach dem Wandel der Zeit in der Landwirtschaft machten sich am Sonntag mehr als 30 Radlerinnen und Radler im Alter von 5 – 82 Jahre. Natur und Kultur heißen die familienfreundlichen Erlebnis-Radtouren, die vom BUND Minden-Lübbecke organisiert und vom ADFC Minden begleitet werden.

 

Am-Backhaus-in-Hahlen-Helmut-Rohlfing-und-Helmut-Bischoff-von-der-Backgemeinschaft-Droegen

 

Das Backhaus im alten Bauerndorf Hahlen war die erste Station. Helmut Rohlfing und Helmut Bischoff  von der Backgemeinschaft Drögen gaben einen faszinierenden Einblick in die Geschichte, Restaurierung so wie die heutige Nutzung des historischen Gebäude. Die nächste Etappe führte durch das Naturschutzgebiet Bastauwiesen. Als Brut-, Nahrungs- und Durchzugsgebiet für die Vogelwelt sind sie Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes „Bastauniederung“. Neben weit verbreiteten Vogelarten leben und brüten in den Bastauwiesen etwa 30 gefährdete Arten. Dazu gehören Wachtelkönig, Rohrweihe, Großer Brachvogel und Braunkehlchen sowie Zwergtaucher, Teichrohrsänger, Knäkente und Löffelente.

Weiter ging es vorbei an blühenden Rapsfeldern nach Rothenuffeln. Am Heuerlingshaus im Kurpark begrüßte Wilhelm Borgmann  vom Heimatverein Rothenuffeln die Tourteilnehmer und schilderte die Entwicklung der Heuerlinghäuser und den Wandel der Zeit in der Landwirtschaft. Nach einem beeindruckenden Rundgang ging es dank der von den Frauen des Heimatverein organisierten Kaffee- und Kuchentafel gut gestärkt weiter nach Haddenhausen zur Waldorf Schule. Hartmut Karge, Biologie Lehrer an der Waldorf-Schule, informiert  die interessierten Erwachsenen und Kindern über das Projekt „Vom Schul-Acker auf den Mensatisch“.

Zum Auftakt zeigte er eindrucksvoll anhand einer Fotodokumententation wie das Projekt sich bisher entwickelt hat. Danach ging es zum Schul-Acker. Hier sprach Herr Karge über den Arbeitsablauf, die Fruchtfolge und die Wichtigkeit der Achtung vor der Schöpfung von klein an. Das Wort Unkräuter meidet der Biologie Lehrer „Wir sagen ja auch nicht Unmenschen“, bemerkt er.
„Die Schüler sollen erleben, dass im ökologischen Landbau die Landschaft nicht ausgeräumt wird und zu Monokulturen verkommt, sondern dass die Artenvielfalt erhalten bleibt und die heimische Flora und Fauna in einer umweltfreundlich und nachhaltig bewirtschafteten Kulturlandschaft eine Überlebenschance hat.

Die geernteten Erzeugnisse des Bio-Ackers werden der schuleigenen Mensa zur Verfügung gestellt. So kommt auf diese Weise frische, gesunde Kost auf den Tisch – eine Bestätigung für die Schüler, dass ihre Arbeit auch Früchte trägt – im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt er begeistert. Staunend betrachtet die Gruppe die einzelnen Pazellen auf denen kleine Pflänzchen wachsen und verschiedene Salatsorten schon pflückreif sind. Auf der gegenüberliegenden Seite werden die neu gepflanzten alten Obstbaumsorten, die Ute Koczy MdB BÜNDNIS90 – DIE GRÜNEN, das Klima Team der Freien Waldorfschule Minden und der BUND Minden-Lübbecke zur Stärkung der Artenvielfalt gespendet haben, betrachtet, während über die Bedeutung von Rio+20 und dem Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie erzählt und auf die laufenden Veranstaltungen in Minden hingewiesen wird.
„Diese Radtour hat eindrucksvoll die ökologische und kulturelle Vielfalt unserer  Region gezeigt“, lautete das Fazit von  Torsten Domeier aus Hille.
„Wo sonst kann man eine Radtour unternehmen, bei der man innerhalb weniger Kilometer soviel Natur, Kultur und Gastfreundschaft erlebt wie im Kreis Minden-Lübbecke?“ fragt Jana Schulz aus Minden.
Am Ende waren sich die Teilnehmer einig, eine rundum gelungene Radtour mit Wissen- und Herzensbildung erlebt zu haben
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