Athen(mr). Die grausamen Seiten der Spardiktate werden immer mehr deutlich. Die herben Einschnitte der griechischen Regierung treffen immer mehr Menschen. Die Schlangen vor den Suppenkuchen werden immer länger. Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit erhalten Griechen keinerlei staatliche Unterstützung mehr. In einer Athener Suppenküche werden dreimal täglich 1500 Essen an Bedürftige ausgegeben. Die Essenrationen sind ein paar Bohnen und ein bisschen Brot und oftmals gibt es nur eine Essensration am Tag, aber besser als gar nichts. Immer mehr Griechen nehmen die Hilfe in Anspruch. Viele griechische Senioren haben jahrelang gearbeitet, aber nicht genug zahlen können, um eine Rente zu erhalten oder erhalten sowenig Rente, dass sie sich die Mahlzeiten in den Suppenküchen und die Medikamente bei caritativen Träger, wie „Ärzte der Welt“ abholen müssen, weil sie kein Geld haben um sie selbst zu kaufen.
„Die Zahl der Griechen die Angebote von Hilfsorganisationen und Suppenküchen annehmen ist seit 2011 um 40% angestiegen“, so eine Mitarbeiterin einer Athener Suppenküche. „Immer mehr Betriebe und Geschäfte machen zu, und ohne unsere Essensrationen würde die Menschen hungern, richtig hungern“.
Auch die Organisation „Ärzte der Welt“ berichtet ähnliches. Sie gibt Lebensmittelpakete aus. Oftmals suchen Familien mit Kinder dort Hilfe.
In den griechischen Schulen erleiden immer häufiger Kinder Schwächeanfälle, weil die Eltern kein Geld für Essen haben. „Die Kinder kommen hier oftmals mit leeren Magen an. Sie haben oftmals noch nicht einmal ein Glas Milch getrunken, so der Grundschullehrer Nikos Papaspirou im arte Journal.
Die Lehrer bitten bereits die Bäcker der Umgebung um Brotspenden und die Eltern um Marmelade. Daraus bereiten dann die Lehrer den Kindern ein Frühstück zu. Nach ewigen hin und her hat nun die griechische Regierung in 18 Schulen Lebensmittelmarken eingeführt, damit die Schüler sich etwas Milch oder einen Müsliriegel beschaffen können. Der Hunger ist in Griechenland bei den normalen Bürgern angekommen.