Minden: Schüler diskutieren über die Stabilisierung des Euroraums

Schüler der Freiherr-vom-Stein Schule diskutieren über die Zukunft Europas. Foto: Privat
Schüler der Freiherr-vom-Stein Schule diskutieren über die Zukunft Europas. Foto: Privat

Minden(mr/y). Gestern fanden am Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg Minden zwei Workshops unter dem Titel „Stabiler Euro – Stabiles Europa“ statt. Dieses Angebot des bildungspolitischen Vereins Bürger Europas, der im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen eine deutschlandweite Informationstour durchführt, nutzen die Schüler, um sich eingehend über die Maßnahmen zur Euro-Stabilisierung zu informieren und damit verbundene Fragen kontrovers zu diskutieren.

Die an den Workshops teilnehmenden Wirtschaftsgymnasiasten und Berufsschulklassen in der Industriekaufleuteausbildung hatten die Diskussion mit Referent Philipp Lottholz bereits eingehend vorbereitet. Die jüngsten Reformen innerhalb der EU und der Euroländer wurden kritisch und präzise hinterfragt. So erweckte z.B. die geringe Einbindung Russlands in die Rettung Zyperns angesichts der hohen Beteiligung russischer Anleger an zyprischen Banken das Interesse der jungen Leute. Außerdem kam die Frage auf, warum sich Griechenlands Exportwirtschaft erst nach der jüngsten Krise neu orientieren muss und die Wettbewerbsfähigkeit griechischer Firmen nicht schon vor Jahren sichergestellt wurde. Zur neuen wirtschaftspolitischen Koordinierung wurde kritisch angefragt, welche konkreten Maßnahmen die wirtschaftlichen Ungleichgewichte zwischen den Ländern beheben könnten.

Der Fülle der Fragen und dem großen Interesse der Schüler konnte der Workshop nicht in Gänze gerecht werden, weswegen die jungen Leute die Gelegenheit nutzten, ihre Fragen in Form von Videobotschaften direkt an den Bundesfinanzminister Dr. Schäuble zu richten. Der wird die Fragen schriftlich oder in seinem Podcast „Schäuble zur Sache“ beantworten. Die Schüler wollten unter anderem von ihm wissen, ob der Fiskalpakt mit Recht von manchen Kritikern als „reine Symbolik“ eingestuft wird und welche strafrechtlichen Maßnahmen Manager erwarten müssten, die sich verspekulieren und bei riskanten Geschäften große Verluste einfahren. Die Antworten werden gespannt erwartet.

 

Insgesamt wird das Euro-Infomobil bis Mitte Juni bundesweit 50 Schulen in 45 Städten besuchen. Seine Tour in Norddeutschland mit Stationen unter anderem in Schwerin und Hamburg beendet es diesen Freitag mit zwei Veranstaltungen in Lübbecke und Rahden.

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