Internationale Wissenschaftlertagung in Minden

Minden(mr/jw). Das Gebiet auf dem sie forschen und praktizieren ist klein, so wie ihre Patienten. Die führenden Wissenschaftler, Forscher und Mediziner aus ganz Europa waren zur 23. Arbeitstagung „Experimentelle Neuroonkologie“ nach Minden gekommen. Es geht um die Behandlung von Kindern, die an einem bösartigen Hirntumor leiden.

Krebsforscher aus ganz Europa folgten der Einladung von Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch (.v.l.), Chefarzt der Kinderklinik im Johannes Wesling Klinikum Minden. Im Hotel Holiday-Inn fand die 23. Arbeitstagung „Experimentelle Neuroonkologie“ statt. Foto: MKK
Krebsforscher aus ganz Europa folgten der Einladung von Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch (.v.l.), Chefarzt der Kinderklinik im Johannes Wesling Klinikum Minden. Im Hotel Holiday-Inn fand die 23. Arbeitstagung „Experimentelle Neuroonkologie“ statt. Foto: MKK

„Pro Jahr erkranken etwa 300 Kinder allein in Deutschland neu an einem Tumor im Gehirn“, erklärt Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch, Chefarzt der Kinderklinik am Johannes Wesling Klinikum Minden. „Für Kinder und Eltern ist so eine Erkrankung höchst belastend. Auch nach einer erfolgreichen Therapie aus Medikamentengabe, Bestrahlung und Operation besteht ein enorm hohes Risiko, dass der Tumor erneut anfängt zu wachsen.“ Das jährliche in Minden stattfindende Arbeitstreffen bringt Kinderärzte, Krebsspezialisten und Neurochirurgen zusammen. Die geringe Zahl der Erkrankten zeigt schon wie schwierig es ist, Partner aus der Industrie zu gewinnen, um im Bereich der Forschung und Entwicklung von Medikamenten zu investieren. Umso wichtiger wird die interdisziplinäre Forschungsarbeit der klinisch tätigen Mediziner.

Innovationen sind nötig

„Vor allem die hohe Widerstandskraft von Tumorgewebe gegen die herkömmlichen chemotherapeutischen Medikamente macht uns immer wieder Sorgen“, berichtet Chefarzt Erdlenbruch. „Hier müssen wir unbedingt neue Antitumormedikamente entwickeln, die mit neuen und individuelleren Wirkmechanismen arbeiten.“ Bereits jetzt versuchen die Expertenteams, so viel wie möglich, über jeden Tumor zu erfahren. Dazu gehören umfangreiche Untersuchungen von Blut und vor allem von Tumorgewebe. Durch die genauere Erkundung des Tumortyps können die Medikamente sehr viel zielgerichteter verabreicht und die weitere Therapie angepasst werden. Ein weiterer sehr vielversprechender Ansatz in der Behandlung von kindlichen Gehirntumorerkrankungen ist der Einsatz onkolytischer Viren oder die „Tumorimpfung“.

An der 23. Arbeitstagung für „Experimentelle Neuroonkologie“ nahmen insgesamt 30 Experten aus Deutschland, Spanien, Belgien und der Schweiz teil. Das Treffen wurde von der Deutschen Kinderkrebsstiftung unterstützt. Auch im April 2015 werden sich die Spezialisten in Minden treffen.

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