Sie entwickeln Banking-Apps, eröffnen Vergleichsportale oder finden innovative Wege, um Kredite zu vermitteln – die Rede ist von sogenannten Fintechs. Dabei handelt es sich um IT-Start-Ups die an neuen Konzepten und Anwendungen für den Finanzsektor arbeiten. Sie gelten als Innovationsschmieden und werden nicht selten direkt von einer großen Banken finanziert. Beispiele dafür gibt es viele: Die Sparkassen unterhalten das Start-Up „Yomo“, die Commerzbank finanziert „Neugelb“ und die Deutsche Bank eröffnete kürzlich das „Innovation Lab“ in Berlin. Diese Start-Ups sollen dafür sorgen, dass etablierte Banken im digitalisierten Markt nicht den Anschluss verlieren und möglichst schnell auf Veränderungen oder Trends auf dem Finanzmarkt reagieren können.
Innovation aus Deutschland?
Die größten Potenziale sehen Fintechs momentan in den Bereichen Investition, Zahlungsmethoden und Kreditdienstleistungen – das beweisen vor allem die großen unter ihnen, die sich bereits auf dem Markt behaupten konnten. Darunter befindet sich beispielsweise smava, ein Kreditvergleichsportal auf dem Kunden sich über aktuelle Konditionen informieren und einen Kredit abschließen können. Das Fintech kooperiert mit verschiedensten Banken und verspricht seinen Kunden, die niedrigsten Zinsen zu finden. Im Bereich Investition mischt beispielsweise das Fintech BUX mit. Kunden können darüber in Aktien investieren und ihr Geld gewinnbringend anlegen, ohne einen Umweg über ein Finanzinstitut gehen zu müssen. Ein weiteres Beispiel ist Paydirekt – dabei handelt es sich um ein neues Bezahlverfahren, das vor allem PayPal Konkurrenz machen soll. Entwickelt wurde es in erster Linie von traditionellen deutschen Banken – möglich wurde dies jedoch erst durch die Technologie verschiedener Fintechs.
Mit Geld spielt man nicht
Auch wenn der Zugang zu Finanzprodukten durch Fintechs und Apps für die Kunden stetig einfacher wird, sollten sie jedoch nicht die Risiken von Krediten oder Aktienhandel unterschätzen. Zuletzt warnte sogar die Bundesregierung vor unüberlegt aufgenommenen Krediten. Besonders die versteckten Zusatzkosten können sich oftmals als Stolperfalle herausstellen. Dazu gehören Bearbeitungsgebühren, Vermittlungskosten, Sonderregelungen bei Arbeitslosigkeit oder Restschuldversicherungen, die im Kleingedruckten vieler Kreditverträge stehen. Auch der Aktienhandel über Apps kann sich als gefährlich erweisen. Zwar erhalten Menschen dort eine Einführung und die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zunächst unverbindlich auszutesten. Doch auch trotz solcher Maßnahmen können unbedachte Nutzer ihr angelegtes Geld schnell verzocken. Daher sollten Kunden sich zunächst intensiv informieren und vergleichen, bevor sie unachtsam in die Bredouille geraten.
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