Porta Westfalica-Lerbeck(mr/kbp). In der Nacht zum Sonntag, gegen 01:30 Uhr, meldete sich ein Anrufer bei der Polizeileitstelle und machte Angaben über verdächtige Wahrnehmungen auf dem Gelände einer Autoverwertung an der Hausberger Straße. Dort waren in der Vergangenheit bereits mehrfach Einbrüche und Diebstähle zu beklagen gewesen, die einen insgesamt hohen Schaden zur Folge hatten.
Während Beamte eiligst das Gelände umstellten, begab sich ein Polizeidiensthundführer gemeinsam mit seinem vierbeinigen Kollegen auf das weiträumige Gelände, um nach dem rechten zu schauen. Nach einigen Minuten traf der Hundeführer auf eine verdächtige Person, die trotz der Aufforderung, stehen zu bleiben, ihr Heil in der Flucht suchte.
Daraufhin setzte der Beamte seinen Diensthund ein, der den Verdächtigen aufspürte und „verbellte“. Offensichtlich wollte sich der Mann seiner bevorstehenden Festnahme entziehen, denn er trat auf den Hund ein, wobei der ihn gleichzeitig biss. Bei der anschließenden Festnahme durch den Hundeführer leistete der 23-jährige Beschuldigte weiterhin massiven Widerstand, wodurch der Polizeibeamte erhebliche Verletzungen erlitt. Im nächsten Moment kamen dann auch weitere Polizisten hinzu, denen es letztlich mit vereinten Kräften gelang, den rabiaten Täter zu fesseln und vom Gelände der Autoverwertung zu führen.
Im Licht der Straßenbeleuchtung wurde deutlich, dass auch der 23-jährige aus Osteuropa stammende Mann Verletzungen davon getragen hatte. Ein Rettungswagen brachte den Festgenommenen ins Mindener Klinikum, wo er unter Polizeibewachung stationär behandelt wird.
Ohne Rücksicht auf seine erlittenen Verletzungen setzte der Polizist mit seinem ebenfalls lädierten Hund die Suche nach weiteren Personen fort, da sich auf Grund der bisher gewonnenen Erkenntnisse noch mindestens ein weiterer Täter auf dem weiträumigen Gelände befinden musste.
Diese gesuchte Person fand der Diensthund wenig später auf mehreren übereinander gestapelten Autowracks liegend. Nachdem der Hund den ebenfalls 23-jährigen Osteuropäer verbellt hatte, ließ er sich widerstandslos festnehmen. Er wurde in das Polizeigewahrsam Bad Oeynhausen eingeliefert.
Bei einer ersten Überprüfung des Geländes fanden Beamte mehrere mit Kraftstoff gefüllte und zum Abtransport bereit gestellte Kanister.
Die Polizisten stellten in Tatortnähe einen unverschlossenen weißen Citroën Berlingo mit Herforder Kennzeichen fest. Der Wagen, der offensichtlich zum Abtransport der Beute bereit gestellt worden war, wurde als Beweismittel sichergestellt.
Nach Einsatzende waren sowohl der Hundeführer als auch sein ansonsten kaltschnäuziger Kollege nicht mehr dienstfähig. Während der Hund noch in der Nacht in einer Portaner Tierklinik erstversorgt wurde, musste sich sein Herrchen im Mindener Klinikum ambulant behandeln lassen. Der Polizeibeamte wird, so die Prognose, für mehrere Wochen ausfallen.