Minden(mr/sm). Für das Gelingen interkultureller Verständigung ist der kontinuierliche Austausch miteinander unabdingbar. Weil der Verein „Interkultureller Garten Minden e.V.“ diesen ermöglicht, wird er im Rahmen des Programms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ von dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Fördermitteln unterstützt. Der Bewilligungsbescheid dafür wurde den Vereinsmitgliedern jetzt überreicht.
Ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und der Einsatz für Vielfalt und Toleranz sollen durch das Bundesprogramm gefördert werden. Im Rahmen des Lokalen Aktionsplans (LAP) Minden stehen 2011 Fördermittel in einer Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung. 2.400 Euro davon fließen nun in das Projekt „Interkultureller Garten“. Der Begleitausschuss hat es, genauso wie sechs weitere lokale Projekte, unter insgesamt 13 Antragstellern ausgewählt.
„Dem Verein gehören Menschen mit Wurzeln in Australien, dem Libanon, Afghanistan, der Türkei, Österreich, Deutschland und anderen Ländern an“, betonte Gisela Posch, Mitinitiatorin des neugegründeten Vereins, bei der Übergabe. Gemeinsam wollen die 20 Vereinsmitglieder in Bärenkämpen 1.900 Quadratmeter Land gestalten. Das Gelände dafür stellt die Stadt Minden zur Verfügung.
Gerade jetzt, wo das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, freut sich die interkulturelle Gemeinschaft über die Finanzspritze. „Die Vereinsbeiträge decken nur die laufenden Kosten“, erläuterte Mustafa Kemal Saltan, 1. Vereinsvorsitzender. In der Anfangsphase kämen aber viele zusätzliche Kosten auf die Hobbygärtner zu. Werkzeuge und ein Container zum Verstauen von Wertsachen müssen genauso angeschafft werden wie ein Zaun und Gartentore. Erst dann kann mit der Bepflanzung begonnen werden.
Nicht zuletzt aufgrund ihres unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes haben die Vereinsmitglieder die Gartengestaltung betreffend unterschiedliche Vorstellungen. Das große Meinungsspektrum werde jedoch als bereichernd erlebt: „Der Austausch untereinander ist uns wichtig“, erklärte Posch. „Bei der gemeinsamen Arbeit kommt man leichter ins Gespräch.“
Probleme müssen gewälzt und Lösungen diskutiert werden. „Und das alles auf Deutsch“, betonte Saltan. Da sich Menschen unterschiedlichster Nationalitäten beteiligen, hat die deutsche Sprache als einziges gemeinsames Kommunikationsmedium einen wichtigen Stellenwert. Eventuelle Sprachbarrieren werden erkannt und gemeinsam überwunden. „Das ist auch ein wichtiger Grund dafür, dass das Projekt gefördert wird“, ist sich Posch sicher.