Lübbecke(mr/sl). Abgeschieden von der Hektik des Straßenverkehrs und umsäumt von Bäumen und Büschen liegt der alte jüdische Friedhof in der Lübbecker Feldmark. Etliche Grabsteine sind hier, teils bereits verwittert, noch vorhanden. Beim Rundgang über den Friedhof werden in erster Linie Einzelschicksale der Verstorbenen und das Leben der jüdischen Gemeinde Lübbecke seit dem Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den Blick genommen. Schnell wird dabei deutlich, dass es sich nach jüdischem Verständnis bei jedem Friedhof um ein „Haus des Lebens“ handelt.
Die Verbindung zum Leben, auch zum Leben der jüdischen Gemeinde Lübbecke, wird am zweiten Zielort der Radtour noch verstärkt sichtbar. Die gut erhaltenen Grabsteine des jüdischen Friedhofs an der Gehlenbecker Straße erzählen eindrücklich vom Glauben, Hoffen und Leben der Lübbecker Gemeinde im ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Sie zeigen, dass ein Grabstein nicht nur errichtet wird, um das Leben eines Verstorben zu würdigen. Als Denkstein will er zugleich den Lebenden Mut machen. An beiden Stationen der Radtour wird daher auch eine Einführung in die jüdischen Symbole der Grabsteine gegeben.
Die etwa zweistündige Fahrradtour beginnt am Samstag, 5. Juli um 15 Uhr an der Stadthalle, Parkplatz Rahdener Straße. Anmeldungen nimmt das Servicebüro der Stadt Lübbecke unter Telefon 05741/276-111 entgegen. Die Teilnahmegebühr beträgt fünf Euro.