Lübbecke(mr/sm). „Wir wurden von den Gesellschaftern der BESTA Eisen- und Stahlhandelsgesellschaft mbH aufgefordert, unsere gemeinsamen Bemühungen um die Erlangung des Baurechts für eine Westerweiterung des Grundstücks der Firma BESTA einzustellen“, diese Nachricht der Geschäftsführung der BESTA ging jüngst im Lübbecker Rathaus ein und wurde auch in Gesprächen, die die Stadt unmittelbar mit der Geschäftsführung gesucht hat, bestätigt.
Bürgermeister Eckhard Witte musste die Mitteilung mit Bedauern zur Kenntnis nehmen: „Die Entscheidung der Gesellschafter, das Engagement der BESTA zu stoppen, überrascht uns angesichts des bisherigen Verfahrens, bei dem sich viele Menschen an verschiedensten Stellen für das Vorhaben der Firma BESTA eingesetzt haben. Leider kommt die geplante Lösung, die für viele Beteiligte, hier seien neben der Firma BESTA nur der Tierschutzverein oder die Stadt Lübbecke genannt, Vorteile gebracht hätte, nicht zum Tragen.“ Im Austausch mit der BESTA sei deutlich geworden, dass es sich um eine unternehmerische Entscheidung der Gesellschafter im Zusammenhang mit Veränderungen der Produktions- und Lagerkapazitäten in der Standortpolitik des Gesamtkonzerns handele, berichtet Baudezernent Ingo Ellerkamp ergänzend.
Die Mitteilung der Geschäftsführung des Lübbecker BESTA-Standorts, dass sie die Entscheidung sehr bedauert, passe in dieses Bild. „Die guten Signale aus Lübbecke und die Kooperationsbereitschaft aller Beteiligter hier vor Ort – zu nennen ist hier insbesondere der Tierschutzverein Lübbecke und Umgebung e.V. – hatten letztlich aber offenbar leider keinen entscheidenden Einfluss auf die Unternehmensentscheidung“, bedauert der Bürgermeister die Entscheidung der Konzernleitung in Süddeutschland. Er hoffe angesichts der in den vergangenen Jahren durch die Firma BESTA unter anderem in einen eigenen Wasserwegeanschluss an den Mittellandkanal getätigten Investitionen, dass der Standort trotzdem weiterhin eine bedeutende Rolle im Gesamtkonzern einnehmen werde.
Angesichts der Tatsache, dass die notwendigen Verfahren und Planungen entweder bereits abgeschlossen oder schon weit vorangetrieben wurden, sei der Zeitpunkt der Entscheidung nur schwer nachvollziehbar, ergänzt Baudezernent Ingo Ellerkamp, „der größte Teil des schwierigen Weges zum Baurecht für die Westerweiterung war aus unserer Sicht bereits zurückgelegt“. Dementsprechend habe die Firma BESTA im Rahmen der Kostenübernahme für die Planungen bereits erhebliche Mittel aufgewandt.
„Auf diese Tatsachen und die zum jetzigen Zeitpunkt gegebene Chance zur Weiterentwicklung am Standort Lübbecke habe ich insbesondere die Konzernleitung in Süddeutschland nochmals hingewiesen, verbunden mit der Bitte vor diesem Hintergrund die Entscheidung noch einmal zu überdenken“, betont Bürgermeister Witte. Eine Antwort stehe hier noch aus, allerdings habe die Geschäftsleitung bereits auf die konsequente Linie der Konzernleitung verwiesen. Zunächst würden jetzt mit allen Beteiligten die notwendigen Gespräche zum weiteren Vorgehen geführt und dabei auch mit den betroffenen Behörden der Umgang mit den laufenden Verfahren abgestimmt, skizziert Ellerkamp den Umgang mit der neuen Situation. Mit einem genauen Bild der Konsequenzen aus der Entscheidung der BESTA würden bei Bedarf dann auch entsprechende politische Beschlüsse auf den Weg gebracht.