Porta Westfalica (mr/kpb). In der Nacht zum 14. Januar ging das Haus eines Unternehmers in Porta Westfalica-Nammen (Kreis Minden-Lübbecke) in Flammen auf. Dessen Frau konnte sich gerade noch retten. Die seit dieser Zeit ermittelnde Bielefelder Mordkommission „Steinkuhle“ verdächtigt nun einen 60-jährigen Mann aus Petershagen das Feuer gelegt zu haben. „Wir sind von seiner Täterschaft überzeugt“, sagt Kriminalhauptkommissar Markus Mertens, Leiter der Mordkommission.
Der Bielefelder Staatsanwalt Veit Walter wirft dem 60-Jährigen, der bisher polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten war, versuchten Mord in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung vor. Der mutmaßliche Brandstifter schweigt zu den Vorwürfen und lässt sich anwaltlich vertreten. Nach seiner Festnahme befindet sich der Mann mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
Auf der Suche nach dem Brandstifter hatte die Mordkommission in den vergangenen Wochen im weiteren Umfeld des Unternehmers intensiv ermittelt. Dabei geriet schließlich der 60-Jährige in den Fokus der Beamten. Doch mit dessen Verhaftung hielten sich die Ermittler vorerst zurück. Für sie galt es zunächst, eine lückenlose Beweiskette aufzubauen. Dabei kam auch den Bildern von einer Überwachungskamera aus der Tatnacht eine wichtige Bedeutung zu.
Unmittelbar nach dem Brandausbruch wurde in der Nähe des Tatortes gegen 0.58 Uhr ein Fahrzeug vom Objektiv erfasst. Ein am späten Abend des 6. März erstelltes lichttechnisches Gutachten hat nun eindeutig ergeben, dass von der Kamera genau der Fahrzeugtyp aufgenommen wurde, den auch der 60-Jährige fährt. Dessen Wagen wurde sichergestellt und von Spezialisten der Polizei untersucht. Weitere Spuren, zu denen die Ermittler keine Angaben machen, erhärteten den Verdacht weiter, sodass der Mann schließlich zur Polizei gebracht und verhört wurde.
Zu einem Motiv für die Tat schweigt der Verdächtige. Möglicherweise könnte ein seit langer Zeit schwelender Streit zwischen dem 60-Jährigen und dem Portaner Geschäftsmann eine Rolle spielen. Bei dem Brand wurden neben dem Haus auch noch zwei hochwertige Autos vernichtet. Der Schaden beläuft sich auf rund 800.000 Euro.
Nach fast zehn Wochen Arbeit wird die Mordkommission „Steinkuhle“ ihre Tätigkeit im Kreis Minden-Lübbecke nun beenden. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig das Ende der Ermittlungen. Bis zur endgültigen Entscheidung der Staatsanwaltschaft Bielefeld hinsichtlich des 60-Jährigen sind noch einige Arbeiten für die Beamten der Bielefelder Mordkommission zu erledigen.
Was ist denn aus dieser Sache geworden? Kommt es nicht zum Prozess?