Espelkamp, Rahden (mr/kpb). Jede Menge Ärger mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft hat sich ein 38-jähriger Mann am späten Donnerstagabend in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) zugezogen. Die Liste der Vorwürfe dabei ist lang. Der Mann fuhr betrunken, ohne Fahrerlaubnis und benutzte ein nicht zugelassenen Pkw. Außerdem raste er mit Tempo 170 durch eine Baustelle auf der B 239 bei zugelassenen 30 Stundenkilometern. Weiterhin soll er zwei Kennzeichen sowie Kredit- und Krankenkarten gestohlen haben. Die Staatsanwaltschaft in Duisburg suchte ihm bereits seit längerem per Haftbefehl.
Nach einem Hinweis fahndete eine Polizeistreife aus Espelkamp nach dem Mann und seinem Pkw der Marke Rover. Um kurz vor 23 Uhr bemerkten die Beamten das gesuchte Auto auf der Bremer Straße (B 239). Als sie hinter herfuhren, beschleunigte der Fahrer seinen Wagen innerhalb der knapp zwei Kilometer langen Baustelle zwischen den beiden Anschlussstellen in Espelkamp. Obwohl der Fahrbahnbelag derzeit abgefräst ist und daher nur Tempo 30 erlaubt ist, zeigte die Tachonadel im Streifenwagen satte 170 Stundenkilometer an. Nachdem der Pkw – neben dem 38-Jährigen saßen noch drei Bekannte von ihm im Fahrzeug – gestoppt war, stellten die Polizisten fest, dass der in Bochum wohnenden Mann angetrunken war und keine gültige Fahrerlaubnis besitzt.
Bei der Durchsuchung des Pkw fanden die Beamten zwei unter einem Sitz versteckte Kennzeichen. Wie sich später herausstellte, hatte der 38-Jährige diese zuvor von einem in Rahden abgestellten Pkw abgerissen. Da er noch eine mehrwöchige Haftstraße wegen der Erschleichung von Leistungen abzusitzen hatte, wurde er zunächst ins Polizeigewahrsam eingeliefert. Zuvor wurde ihm noch eine Blutprobe entnommen. Im Fahrzeug befand sich zudem ein größerer Stapel verschiedener EC- und Krankenkarten. Zu deren Herkunft sowie zu den anderen Vorwürfen wollte sich der 38-Jährige nicht weiter äußern.
Der Gesuchte, er wohnte bis vor kurzem in Espelkamp, war der Polizei unter anderem wegen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt. In seinem Fahrzeug lag auch ein Tütchen mit weißem Pulver. Im Laufe des Freitags wurde der Mann in die Justizvollzugsanstalt gebracht. Dort kann er auf die weiteren Strafverfahren warten.