Stemwede/Espelkamp (mr/kpb). Nach dem tödlichen Verkehrsunfall in Stemwede-Twiehausen (Kreis Minden-Lübbecke), bei dem am Samstagabend ein 41-jähriger Familienvater aus Espelkamp auf der L 770 ums Leben kam, gibt es am Montag eine gute Nachricht. Die beiden mit im Auto sitzenden drei- und vierjährigen Kinder des Mannes sind mittlerweile auf dem Weg der Besserung.
Insbesondere das ebenso wie ihr Vater aus dem Fahrzeug geschleuderte dreijährige Mädchen war zunächst mit schweren Verletzungen per Rettungshubschrauber ins Mindener Klinikum geflogen worden. Nach Auskunft der dortigen Ärzte konnte das Kind zwischenzeitlich von der Intensivstation auf die Kinderstation verlegt werden. Dort liegt auch ihr ein Jahr älterer Bruder.
Bei ihren Ermittlungen ist die Polizei einen Schritt weiter gekommen. Zwar ist die eigentliche Ursache für das Abkommen von der in diesem Bereich gerade verlaufenden L 770 weiterhin unklar. Klar ist allerdings, dass der Mann überhaupt nicht am Steuer hätte sitzenden dürfen. Nach Erkenntnissen der Beamten ist dem 41-Jährigen seit Jahren die Fahrerlaubnis entzogen.
Außerdem gab es noch an der Unfallstelle einen Hinweis darauf, dass der Familienvater möglicherweise Alkohol getrunken hatte. Daher wurde ihm auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld und richterlicher Anordnung eine Blutprobe entnommen. Ob sich der Verdacht bestätigt oder zu einer Entlastung des Mannes führt, bleibt bis zum Untersuchungsergebnis abzuwarten.
Schwerwiegend ist nach Mitteilung der Polizei auch der Umstand, dass weder der 41-Jährige noch seine auf dem Beifahrersitz befindliche Tochter, sie saß in einem Kindersitz, angegurtet waren. Beide prallten gegen die Windschutzscheibe und wurden anschließend aus dem Pkw auf die Fahrbahn geschleudert. Dabei erlitt der 41-Jährige schwerste Kopfverletzungen, denen er später im Lübbecker Krankenhaus erlag. Lediglich der auf der Rückbank sitzende Junge dürfte zur Unfallzeit ordnungsgemäß gesichert gewesen sein.
Mit diesem jüngsten Unfall erhöht sich die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen im Kreis Minden-Lübbecke im Jahr 2012 auf 20 Personen, die bei 18 Unfällen ums Leben kamen. Im Jahr 2011 waren es bei 13 Verkehrsunfällen 14 Menschen.
Dabei verloren auf der L 770 in diesem Jahr schon drei Menschen ihr Leben. Am 4. April starb ein 19-Jähriger in seinem Auto, als er gegen 15.35 Uhr zwischen den Abfahrten Ossenweider Weg und Bohnhorster Weg von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte. Erst vor drei Wochen, am 25. August, wurde eine 20-Jährige getötet, als sie am späten Abend von der Desteler Straße nach links auf die L 770 abbog und ein 36-Jähriger mit seinem Audi mit hoher Geschwindigkeit in das Heck des Pkw der jungen Frau fuhr.